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i. WeNerrkchr des deuiichea Volkes.
E. Weltkunde.
1. Weltverkehr des deutschen Volkes.
Dreifach ist der Verkehr, in welchem unser Volk mit den Bewohnern
anderer Erdteile steht. Tausende von Kauf- und Handelsleuten bereisen
die Länder aller Zonen oder haben sich unter fremden Völkern dauernd
niedergelassen. Viele deutsche Seeleute laufen mit ihren Schiffen aus
einheimischen Häfen aus, um die Erzeugnisse ferner Länder zu holen, oder
ihnen Waren von uns zu bringen. Auch in diesem Augenblick schwimmen
Hunderte von vaterländischen Kauffahrteischiffen auf allen Weltmeeren.
Sie fahren nach deni nördlichen Eismeere, um Walfische und Seehunde
zu fangen. Sie durchkreuzen den Atlantischen Ozean nach allen Richtungen.
Nach Westen hin steuern Dampf- und Segelschiffe den Küsten Amerikas
zu. Nach Süden fahren andere an der Westküste Afrikas entlang, viel¬
leicht um am Kap der guten Hoffnung zu landen, vielleicht um die
Gestade des reichen Ostindiens oder des noch entfernteren Chinas
oder Australiens zu erreichen, also im Indischen Ozean oder in der
Südsee ihren Weg fortzusetzen. Wir stehen mit den fremden Erdteilen
demnach durch den Handel in Verbindung. Seitdem die Staaten
Deutschlands ein mächtiges Reich bilden und ihre Handels- und Kriegs¬
schiffs unter der schwarz-weiß-roten Flagge segeln, genießen sie bei den
fremden Völkern ganz besonderen Respekt. Die guten Häfen an den
deutschen Gestaden der Nord- und Ostsee sind noch mehr als früher von
den Schiffen anderer Nationen belebt, und die Zahl der einheimischen
Fahrzeuge, welche von ihnen ausläuft, ist gleichfalls fortwährend im Wachsen.
In Hamburg und Bremen finden wir Hunderte von deutschen
Familien aus allen Gauen unseres Vaterlandes, welche Haus und Hof
verkauft haben. Sie wollen sich mit ihren Habseligkeiten einschiffen. Die
Meisten suchen sich wohl in den nord amerikanischen Freistaaten'eine
neue Heimat. Andre wollen sich in den Kolonien ansiedeln, welche unter
dem Schutze des Deutschen Reiches stehen. Viele Millionen Deutsche wohnen
in ftemden Ländern als Ausgewanderte. Es ist also zweitens die Aus¬
wanderung, wodurch wir mit den ftemden Erdteilen in Verbindung stehen.
Es mag wohl kaum noch ein Dorf in Deutschland geben, in welches nicht
schon Briefe von ausgewanderten Verwandten und Freunden gekommen wären.
Endlich stehen wir drittens mit den Völkern der ftemden Erdteile
durch die Mission in Verbindung. Glauberismutige Boten des
Evangeliums haben sich in allen Zonen unter Heiden und Mohammedanern
niedergelassen, nicht um irdischen Gewinnes willen, sondern um den un¬
sterblichen Seelen das Wort Gottes zu bringen.