17. Der Moà
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Sommer beginnt am einundzwanzigstcn Juni. Alsdann steht die
Sonne am höchsten über unserm Haupte, und dieser Tag ist der längste.
Von da an kommt die Sonne immer schiefer gegen uns zu stehen,
und die Tage werden kürzer. Der Herbst beginnt am 23. Septem¬
ber. Tag und Nacht sind wieder gleich, die Tage und die Wärme
nehmen immer mehr ab, die Nächte und die Kühle nehmen zu. Der
Winter beginnt am einundzwanzigstcn Dezember. Unsereiner verschlaft
alsdann die längste Nacht. — Hieraus ist zu gleicher Zeit zu erkennen,
daß nie auf der ganzen Erde die nämliche Jahreszeit herrscht. Denn
tu gleicher Zeit und in gleichem Maße, wie sich die Sonne von unserm
Scheitelpunkt entfernt, oder wir von der Sonne, kommt sie höher über
diejenigen zu stehen, welche gegen den andern Pol hinaus wohnen und
umgekehrt ebenso. q-d-i.
17. Der Mond.
Ihr werdet nun begierig sein, auch etwas Neues von dem Monde
zu erfahren, der euch des Nachts so oft in die Fenster scheint. — Erst¬
lich. Der Mond ist auch eine große Kugel, die im unermeßlichen
Welträume schwebt nichts anderes als die Erde und die Sonne; aber
« ist fünfzig mal kleiner als die Erde und nicht viel über fünfzig-
lau send Meilen von ihr entfernt. — Zweitens: Der Mond, wie die
Sonne, scheint sich in vierundzwanztg Stunden um die Erde herum¬
zudrehen. Es scheint nur so, und in Wahrheit kommt das Erscheinen
und Verschwinden des Mondes, wie der Sonne, nur von der Um¬
drehung der Erde um ihre Achse her. — Drittens: Der Mond muß
auch sein Licht von der Sonne empfangen. Eine Hälfte seiner Kugel,
die gegen die Sonne gekehrt ist, ist erhellt, die andere ist finster. Da¬
mit nun nicht immer die nämliche Hälfte hell und die nämliche finster
bleibe, so dreht sich der Mond, wie die Erde um sich selber oder um
seine Achse, und zwar in achtundzwanzig Tagen. Daraus folgt, daß
in dieser langen Zeit der Tag und die Nacht nur einmal um den
Mond herumwandeln. Der Tag dauert an einem Ort so lange, als
Ungefähr zwei von unsern Wochen, und eben so lange die Nacht. Ein
Nachtwächter muß sich dort schon sehr in acht nehmen, daß er in den
Stunden nicht irre wird, wenn es anfängt, zweihundertdreiundzwanzig
zu schlagen oder dreihundertneun. — Aber viertens: Der Mond be¬
wegt sich in der nämlichen Zeit auch um die Erde, also in 28 Tagen.
Daher kommt es, daß man stets dieselbe Sette von ihm sieht.—Fünftens:
Da sich der Mond also um die Erde bewegt, so ist daraus leicht zu
erklären, wie es mit dem Mondwechsel zugeht. Neumond ist, wenn
der Mond zwischen der Sonne und der Erde steht, aber etwas höher
oder tiefer. Das erste Viertel ist, wenn gerade die Hälfte der er¬
leuchteten Halbkugel oder der vierte Teil von dem Monde uns im
Lichte erscheint. Vollmond ist, wenn der Mond auf seinem Kreislauf
um die Erde hinter der Erde steht, daß also die Erde zwischen ihm
und der Sonne schwebt, aber etwas tiefer oder höher. Alsdann können