Full text: Lesebuch für die Mittel- und Oberstufe (Teil 2, [Schülerband])

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à. Bergbau und Hüttenbetrieb. 
Metalle. Tiefe Schachten führen senkrecht hinab zu den Stellen, wo 
Kohlen liegen. Diese werden von Bergleuten los gehauen und in 
Kübeln nach oben gebracht. Mit ihnen feuert man gewöhnliche Stuben¬ 
öfen, wie auch die größten Ofen, in denen man Metalle schmilzt und 
Kalk brennt. Ebenso hetzt man Dampfmaschinen mit Kohlen. Man 
braucht ste nicht bloß in der Nähe, sondern schafft sie auf den Eisen¬ 
bahnen und Schiffen weit fort, bis nach Berlin, Königsberg, ja sogar 
ins Ausland. 
Auch in Mittelschlesien findet man in den Gegenden von Walden¬ 
burg und Neurode reiche Steinkohlenlager. Wie sind nun aber 
diese Kohlen entstanden? In ihnen erblicken wir die Überreste der 
Pflanzen, welche früher unsere Erde bedeckten. Sie wurden von Wasser¬ 
fluten begraben und mit Schlamm und Sand überschüttet. Da die Lust 
nicht Zutritt hatte, konnten die Pflanzen nur verkohlen, nicht verwesen- 
Allmählich wurden sie hart wie Stein. So hat Gott vor Jahrtausenden 
schon wunderbar dafür gesorgt, daß es uns nicht an Feuerung fehle. 
Der Kohlenbergbau ist mit mancherlei Gefahren verknüpft. In 
flachen Gegenden, wie in Oberschlesten, hält es zuweilen sehr schwer, das 
mit der Tiefe der Grube meist auch zunehmende Wasser zu beseitigen- 
Kostspielige Dampfmaschinen müssen es ununterbrochen auspumpen und 
zu Tage emporheben, damit die Schätze der Tiefe gefördert werden 
können. Außerdem geraten zuweilen Steinkohlenflötze in Brand, und 
nicht immer gelingt es, das unterirdische Feuer zu löschen. Endlich 
erzeugt sich in den Steinkohlen-Bergwerken oft in großer Menge eine 
Luftart, Grubengas genannt, die sich mit der übrigen Luft mengt. 
Wenn sie zufällig durch ein Grubenlicht sich entzündet, so richtet sie 
furchtbare Zerstörungen an. Schon mancher Bergmann hat durch 
dieses Gas, welches man schlagendes Wetter nennt, sein Leben ver¬ 
loren. Um Unglück zu verhüten, haben die Bergleute in Gruben, 
wo schlechte Lust ist, Öllampen, die mit einem feinen Drahtgitter um¬ 
geben sind. 
2. Eisen wird als Braun-, Thon- und Raseneisenstein in der 
Erde gefunden. Daraus wird das Roheisen geschmolzen. In mehreren 
Blechhütten wird das Eisen in Schwarz- und Weißblech verwandelt, 
welches besonders die Klempner verarbeiten. 
Bei Tarnowitz wird ein Bleierz, Bl ei glanz, gefunden, dem 
etwas Silber beigemischt ist. 
Ein Land, das so viele und mächtige Gebirge enthält, wie 
Schlesien, muß auch einen großen Reichtum an Bau- und Nutz- 
steinen besitzen. Granit liefern mehrere Gegenden, namentlich die 
Brüche am Zobten, bei Strehlen, Striegau und Görlitz. In 
der Grafschaft Glatz, in Oberschlesien, bei Bunzlau und 
Löwenberg giebt es roten und weißen Sandstein, aus welchem 
Fenster- und Thürbekletdungen, Wassertröge, Schleif- und Mühl¬ 
steine u. s. w. gehauen und dann weit und breit verschickt werden. 
Von noch größerer Bedeutung sind die Kalksteinlager Ober¬
	        
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