Full text: Lesebuch für Mittelklassen deutscher Volksschulen (2, [Schülerband])

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XIIL. Die Erde. 
Columbus, im Jahre 1492 einen neuen Erdtheil, Amerika. 
Amerika liegt auf der andern Hälfte der Erdkugel, reicht so weit 
nach Süden und nach Norden, wie kein andrer Erdtheil, und ist 
nach Mien der größte unter den fünfen. Es zerfällt in Nord- und 
Süudamerika, welche durch eine lange schmale Landenge, Mittelame— 
rika, mit einander verbunden werden. Ein langes Gebirge, das an 
mehreren Stellen eine außerordentliche Höhe erreicht, erstrect sich mit 
geringer Unterbrechung in Mittelamerika, von der Südspitze des Erd— 
theils bis in den hohen Norden und sendet Zweige meist nach Osten. 
Kein Land der Erde hat so große Ströme wie Südamerika im 
Amazonenstrome und Nordamerika im Mississippi. Die größten 
Staaten Südamerika's sind Brasilien, la Plata, Bolivia, Peru, 
Columbia und Venezuela. Urbewohner des Landes und eingewan— 
derte Europäer, ursprünglich Portugiesen, wohnen hier, zum Theil 
unter einander, doch vermindert sich die Zahl der Urbewohner mit 
jedem Jahre. Am bekanntesten sind die verschiedenen Küstengegen— 
den, wo sich auch bedeutende Handelsstädte befinden. 
Weit bekannter jedoch als Süd- ist Nordamerika. Hier sind 
es besonders die „Vereinigten Staaten“, die, früher zum Theil zu 
England gehörig, von dessen Herrschaft sich losgerissen und für un— 
abhängig erklärt haben, jetzt vom atlantischen Ocean bis zum stillen 
Meere reichen, bereits den beträchtlichsten Theil vom bewohnten Nord— 
amerika umfassen und sich noch immer mehr exweitern. Benjamin 
Franklin und Washington waren die Gründer dieses großen Staates, 
nach welchem jetzt alhährlich viele Tausende unserer deutschen Brü— 
der ziehen, um Unterhalt und Gluck jenseit des Oceans zu finden. 
Die größten Städte sind: Neu-York, Philadelphia, Brooklyn, St. Louis, 
Chicago, Baltimore, Boston, Cincinnati und Neu⸗Orleans Sudwest⸗ 
lich von den Vereinigten Staaten liegt die Republik Mexiko, und östlich 
von dieser umsäumen die großen Inseln Cuba, Hayti, Portoxico und 
Jamaica, sowie viele kleinere Inseln das Caraibische Meer. Diese 
Inseln sind sehr fruchtbar und liefern, außer vielen Gewürzen, beson— 
ders Kaffee, Zucker, Tabak und Baumwolle nach Europa, werden aber 
auch von Erdbeben und gewaltigen Stürmen öfters heimgesucht. Im 
Norden der Vereinigten Staaten liegt das zu England gehörige Ka— 
nada mit seiner Hauptstadt Ottawa; Montreal und Quebeck sind 
große Städte. Im höchsten Norden, da, wo Asien und Amerika nur 
durch die Beringsstraße von einander getrennt sind, ist noch eine große, 
doch nur schwach bevölkerte Besitzung der Vereinigten Staaten. 
Fern von Amerika, im Suden von Asien und seinen großen 
Inseln, liegt Australien, der von allen Erdtheilen zuletzt entdeckte. 
Es ist am schwächsten bevölkert, jedoch fast so groß wie ganz Eu—
	        
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