IL. VDie Schule.
Mein Kind, du gehst nun schon seit einiger Zeit mit vielen
Kindern deines Wohnortes zur Schule. Das ist ein wichtiger
Gang, und wiewohl ein Kind in deinem Alter schon gar Manches
thun kann, so giebt es doch nichts Besseres, als in die Schule zu
gehen. Das wird dir einst viel Segen bringen, denn der Weg
zum Glücke führt durch das Schulhaus.
Das siehst du freilich noch nicht immer ein und denkst wohl
manchmal gar, es möchte besser sein, wenn dir erlaubt ware, in
den Straßen umherzulaufen, mit deinen Jugendfreunden zu
spielen, auf Wiesen Blumen, oder in Wäldern Vogelnester zu
suchen. Doch frage nur daheim bei Vater und Mutter, die
werden dir ganz andere Wege zeigen, und die verstehen es Sie
sind viel älter, als du und wissen, was man einst in der Welt
bedarf, um mit Ehren sein Fortkommen zu finden. Da sieh nur
ihre Freude, wenn du recht schön geschrieben, richtig ge—
rechnet und fleißig an deinen Aufgaben gelernt häaͤst.
Und wie nöthig ist dies! Bald wirst du, wenn du fleißig bist,
in eine obere Klasse versetzt werden und später, wenn du
das vierzehnte Jahr erreicht hast, die Schule ganz verlassen
müssen. Darum merke auf den Unterricht des Lehrers, er
meint es gut mit dir und ist dein bester Freund. An jedem Tage
mußt du Neues zu dem Alten und das Alte besser lernen.
Versäume nie die Schulel Ein braver Schüler ist auch
stets zur rechten Zeit an seinem Platze, ist ruhig und er—
wartet so die Ankunft des Lehrers. — Bänke, Tafeln und
Wände, sowie alle Gegenstände und Lehrmittel in der
Schule beschmutze nie mit Dinte, und schneide auch nicht mit
Messern n Ebenso rein halte auch deine Lese⸗ und
Schreibebücher und alles Schulgeräth. — Gegen deine
Mitschüler sei friedsam und verträglich, mag es nun
während oder nach dem Unterrichte sein. Störe sie nie in ihrer
Aufmerksamkeit; geht es aber nach dem Unterrichte wieder
heim, dann sei recht artig und höflich auf dem Wege.
Thomas.
Lebensbilder 11.