XVI. Gott und der Mensch. 
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„Willst du, Menschenkind, ein Kind Gottes werden, so lerne bald 
sesen in dem Buche, darauf du ruhest; denn es ist das ewige Leben 
darin und es soll dir den Weg zeigen, darauf du wandeln mußt, 
um dahin zu kommen, wo ich bin. Da wirst du noch viel 
schönere Bilder sehen und in einem viel größern Buche lesen 
lernen, so daß du Alles verstehen kannst.“ 
Das fromme Kind erwachte, wie von einem sanften Kusse 
berührt, und lief zu seinen Aeltern hin und erzählte ihnen den 
ganzen Traum, als wäre es wirklich so geschehen. Die Aeltern 
waren arme Leute, hielten es aber von nun an fleißig zur Schule 
an und brachen das Schulgeld sich vom täglichen Brode ab. Denn 
der Vater sprach zur Mutter des Kindes: Der Mensch lebt nicht 
vom Brode allein, sondern von einem jeglichen Worte, das durch 
den Mund Gottes geht.“ Und siehe, das Kind lernte bald lesen 
und forschte in der heiligen Schrift und fand — wie der Himmels⸗ 
bote gesprochen hatte — das ewige Leben darin. — Schwarz. 
309. Spruch von der Bibel. 
Wo keine Bibel ist im Haus, da sieht's gar öd und traurig 
aus. Da kehrt der boͤse Feind gern ein, da mag der liebe Gott 
nicht sein. Drum Menschenkind, — drum Menschenkind, daß 
nicht der Böse Raum gewinnt, gieb deinen blanksten Thaler 
aus und kauf' ein Bibelbuch ins Haus, schlag's mit dem ersten 
Lächeln auf, hab' all' dein Sehn'n und Sinnen drauf, fang' 
drin die ABCschul' an, und buchstabir und lies sodann, und 
lies dich immermehr hinein, aufschlag darin dein Kämmerlein, 
und lies dich immermehr heraus, mach' dir ein wahres Boll⸗ 
werk draus, und pflanze still hoch oben drauf die allerschönsten 
Spruchlein auf; hell laß sie flattern, muthig wehn, als deinen 
Banner laß sie sehn, als deinen Schild drücks an dein Herz, 
und halt dich dran in Freud und Schmerz. O du, mein liebes 
Menschenkind! Hast du noch keins so kauf's geschwind, und 
ging dein letztes Gröschel drauf, geh, eile, fliege und schlag 
e8 auf, und lies dich fromm und schlag' es du nur mit des 
Sarges Deckel zu. Des Lesens und des Lebens Lauf beginn' und 
höre mit ihm auf. M. Luther. 
310. Die Bibel. 
Die Bibel ist ein heilig Buch; es steht vom lieben Gott 
darin, und wer es liest mit frommem Sinn, dem bringt es 
Freud' und Glück genug. Es steht darin von Jesus Christ, 
wie er vom Himmel kommen war, und Gut's gethan und