171. Zwei wissen es. 172. Der Esel in der Lowenhaut.
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171. wei wisgen es.
Ein Handwerlisbursche fand einen Beutel mit Geld, und
ne sieh lange au besinnen, übergab er ihn der Obrigheit in
ler ndlohsten Stadt, damit sie den Bigenthümer ermittle. Was
hit du fur ein Thor! sagte sein Kamerod aæu ihm. Nũttest
u das Geld nicht behalten Rönnen? Mer wub e denn,
dus du es gefunden hattest . O, rede mir nicht also, gab der
Handierlsbursche ur Antiport; es wubten auα durn mein
Gotl, den ieh furehle, und mein Geuwissen, das mich richtet.
172. Der Esel in der Löwenhaut.
Ein Esel, dem die Arbeit nicht gefiel, war dem Müller ent—
laufen und hatte in dem Walde einen herrlichen Fund gemacht.
Es war eine noch ganz frische Löwenhaut. „Ei,“ sagte der Esel,
„die kommt mir recht,“ und wickelte sie um sich, daß er von weitem
wirklich einem Löwen ähnlich sah.
As die Thiere diesen ungeheuren Löwen erblickten, flohen
sie und verkrochen sich in ihre Höhlen. Da wurde der Esel
übermüthig und dachte:
Nun will ich sie erst
recht in Angst treiben.
Wenn ich brülle, wie
der Löwe, wird gar
niemand in den Wald
zu kommen wagen, und
ich kann nach Belieben
mein Futter suchen.“
Dabei fing er an, ganz
erschrecklich ia, ia zu
schreien.
Da lachten die
Thiere, kamen wieder
aus ihren Höhlen hervor und verspotteten den dummen Betrüger.
Etliche aber liefen zum Müller und verkündigten demselben, wo
sein entlaufener Sackträger sich aufhalte. Da eilte der Müller in
den Wald, nahm einen tüchtigen Prügel und trieb den Esel in den
Stall zurück.
Der Esel.