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aber trug jedes Kind ein gülden Rettlein. Da wußten die
Eltern, wer sich an ihrem Herct erwärmt und aus ihrem Schrank
erquickt hatte. Nun konnten sie Brot kaufen, solange die
teure Zeit dauerte.
140. Schneewittchen bei den sieben Zwergen.
1. Schneewittchen hinter den Bergen
bei den sieben Zwergen
macht sieben Bettchen mit flinker Hand,
bestreut das Stübchen mit goldnem Sand.
2. Nun muß sie Feuer schüren
und muß das Süppchen rühren;
der Braten brodelt, es siedet der Fisch,
Schneewittchen deckt schneeweiß den Tisch.
3. Sie spült mit klarem Wässerchen
die Gäbelchen, die Messerchen,
holt sieben Löffelchen aus dem Schrank
und putzt geschwind sie blink und blank
4. Nun bringt sie aus den Fächerchen
noch sieben goldne Becherchen,
rückt sieben Stühlchen von der Wand
und setzt sie um des Tischleins Rand.
5. So schaltet hinter den Bergen
Schneewittchen bei den Zwergen,
bis sie auf seinen güldnen Thron
erhebt ein junger Königssohn.
141. Rotkäppchen.
Wwie Rotkäppchen zur Großmutter geschickt wurde.
Es war einmal eine kleine süße Dirne, die hatte jedermann lieb,
der sie nur ansah, am allerliebsten aber ihre Großmutter. Die wußte
gar nicht, was sie alles dem Kinde geben sollte. Einmal schenkte sie