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räthl«'ch hielt, in der bevorstehenden Schlacht selbst
zu fechten, so übergab er die Anordnung des ganzen
Heeres dem Seyfried Schweppermann, einem ge-
Lornen Nürnberger, auf dessen Treue, Muth, Ein¬
sicht und Erfahrenheit er sich gänzlich verlassen konn¬
te, wie man dann von diesem einsichtsvollen und klugen
Feldherrn erzählt, daß, als Ludwig am Abend vor
der Schlacht mit seinen Hauptleuten ausgeritten
war. die Stellung des österreichischen Heeres zu be¬
trachten, und die Hauptleute, welche ihn begleite¬
ten, alles tadelten, und gering schätzten, was sie
an den Feinden wahruahmen, er allein geschwiegen,
die Anordnung des österreichischen Heeres mit sicht¬
barem Kummer betrachtet, und den Ludwig, der seine
Meynung zu wissen verlangte, versichert habe, daß die
Anordnungen Friedrichs, deö Schönen, so beschaffe»
waren, daß der Sieg über ihn außerordentlich rühm¬
lich seyn würde. Man har von dieser berühmten
Schlacht, welche den 28. Sept. 1Z22 auf den soge¬
nannten Vechwiesen zwischen Ampfing und Mühldorf
vorfiel, mehr, als Eine Nachricht von gleichzeitigen
Schriftstellern, welche in der Hauptsache alle in ihren
Erzählungen Übereinkommen. Der rechte Flügel der
Oesterreicher bestand aus den ungarischen, und den
an Ungarn gränzenden Völkern, an deren Spitze
eine ausgewählte, zahlreiche Menge der geübtesten
Pfeilschützen gestellt war. Den linken Flügel mach¬
ten die österreichischen und steiermärkischen Truppen
ans. Bey diesen letzten, welche der Herzog Hein¬
rick», Friedrichs Bruder, anführte, befand sich Frie¬
drich selbst an der Spitze seiner Leibwache, und flößte
jedem der Seinigen durch sein emschloßnes und zu¬
versichtliches Wesen, mit dem seine prächtige Rü¬
stung ganz übereinstimnrte, einen gleichen, unbesieg-
ba-