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23. Mutter und LKind.
IIoo
warum liebst du dein Kind doch so inniglich?
Aber die Mutter spricht:
„Das weißt du nicht? —
s Weil's fromm ist allezeit,
nicht weint und nicht schreit.
Und lustig ist's auch
wie's Vöglein im Strauch.
Doch geht es zur Rub',
lo lacht es freundlich mir zu.
Und wenn es erwacht,
da küßt mich's und lacht.
Drum lieb' ich's so sehr
wie nichts auf der weiten Erde mehr.“
lß LKindlein, sprich,
warum liebst du dein Mütterlein doch so inniglich?
Und das Rindlein spricht:
„Das weißt du nicht? —
Weil mich's hegt und pflegt
20 auf den Armen mich trägt,
wacht, wenn ieh bin krank
gibt mir Speis' und Trank,
gibt mir Kleider und Schub
und viel Küsse dazu
25 und ist mir so gut,
wie's kein andrer tut.
Drum lieb' ich's so sehr,
kann gar nicht sagen, wie sehr, wie sehr!“
Robert Reinick.
24. So lieb!
L. Ich habe nichts so lieb, so lieb
wie dich, mein Mutterlein,
es müßte denn der liebe Gott
im Himmel droben sein.
er dich mir gab,
2. Den lieb' ich, weil
und weil er mir erhält
das allerbeste Mütterlein
auf weiter, weiter Welt.
Iulinus Sturm.