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4. Als der gelehrte Vogel seine lange Auskunft beendigt hatte,
bog er sich ein wenig ermüdet auf dem Zweige zurück und hob das
Bein wie zum Gruß in die Höhe, worauf ich mich schönstens bedankte
und ihm mein Lebewohl sagte. — So ist's nun wirklich, denn woher
sollte auch sonst die Nachtigall den herrlichen Gesang gelernt haben?
Wer's mir aber nicht glauben will, der gehe nur selber, wie ich's getan
habe, an einem schönen Frühlingsmorgen durch den Wald, und wenn
der alte Vogel inzwischen nicht gestorben ist, der wird's ihm sagen.
Hermann Kletke.
279. Waldkonzert.
1. Konzert ist heute angesagt
im frischen, grünen Wald;
die Musikanten stimmen schon, —
hör, wie es lustig schallt!
Das jubiliert
und musiziert,
das schmettert und das schallt;
das geigt und singt
und pfeift und klingt
im frischen, grünen Wald!
2. Der Distelfink spielt keck vom Blatt
die erste Violin';
sein Vetter Buchfink nebenan
begleitet lustig ihn.
Das jubiliert u. s. w.
3. Frau Nachtigall, die Sängerin,
die singt so hell und zart,
und Monsieur Hänfling bläst dazu
die Flöt' nach bester Art.
Das jubiliert u. s. w.
4. Die Drossel spielt die Klarinett';
der Rab', der alte Mann,
streicht den verstimmten Brummelbaß,
so gut er streichen kann.
Das jubiliert u. s. w.
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5. Der Kuckuck schlägt die Trommel gut,
die Lerche steigt empor
und schmettert mit Trompetenklang
voll Jubel in den Chor.
Das jubiliert u. s. w.