Full text: Mit 44 Abbildungen (Teil 1 = (2. und 3. Schuljahr), [Schülerband])

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4. Endlich trat Ernst in die Stube. Hier saß die Katze auf 
dem Ofenherd und wusch sich die Ohren. „Miezchen,“ sagte 
Ernst zu ihr, „gewiß wirst auch du mich noch etwas lehren.“ 
Das Kätzchen spitzte die Ohren und sprach: „Reinlichkeit. Ich 
weiß, daß mich die Leute nur liebhaben, wenn ich nett und 
sauber bin. Darum wasche ich mich oft, und es kann kommen, 
wer da will, ich brauche mich nie zu schämen.“ — 
5. Ernst nahm sich alles zu Herzen, was ihm diese Tiere 
gesagt hatten. Er ward arbeitsam, ordentlich, stand des Mor— 
gens früh auf und erschien stets sauber und reinlich. 
Uach Dr. C. J. Krumbach. 
51. Sprichwörter. 
„Morgen, morgen, nur nicht heute!“ 
sprechen alle faulen Lente. 
Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen. 
532 Spruch. 
Zwischen heu und morgen 
liegt eine lange Frist; 
lerne schnell besorgen, 
weil du noch munter bist! 
Johann Wolfgang von Goethe. 
53. Der Wolf und die sieben jungen Geißlein. 
1. Wie die alte Geiß ihre Kinder ermahnte. 
Es war eine alte Geiß, die hatte sieben junge Geißlein und hatte 
sie lieb, wie eine Mutter ihre Kinder liebhat. Eines Tages wollte sie 
in den Wald gehen und Futter holen; da rief sie alle sieben herbei und 
sprach: „Liebe Kinder, ich will hinaus in den Wald. Seid auf eurer Hut 
vor dem Wolfe; wenn er hereinkommt, so frißt er euch alle mit Haut 
und Haar. Der Bösewicht verstellt sich oft, aber an seiner rauhen Stimme 
und an seinen schwarzen Füßen werdet ihr ihn erkennen.“ Die Geißlein 
sagten: „Liebe Mutter, wir wollen uns schon in acht nehmen, Ihr könnt 
ohne Sorge fortgehen.“ Da meckerte die Alte und machte sich getrost 
auf den Weg.
	        
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