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heim IV., der seit seiner Jugendzeit, als er auf der Flucht nach
Königsberg die Heide durchreiste und auch in dem großen Heide¬
dorf Osche weilte, großes Interesse für die Heide hegte, ließ durch
den Bau der Berieselungskanäle an der Brahe und am Schwarz¬
wasser mehr als 1200 ha Rieselwiesen anlegen, die gutes und reich¬
liches Heu liefern. Auch die gegenwärtige Regierung wendet der
Heide ihre größte Fürsorge zu. Ausgedehnte Moorkulturen, Ver¬
besserung der Verkehrsverhältnisse, Schaffung neuer Absatzgebiete,
Erhöhung der Arbeiterlöhne werden erstrebt. Der Kulturzustand
hebt sich infolgedessen von Jahr zu Jahr.
Die Tucheier Heide ist landschaftlich schöner, als allgemein
angenommen wird. Das Paradies bei Wildungen, die Zatokken
bei Osche, die Chirkowa bei Eichwald, die Hölle bei Schwiedt,
die malerischen Flußtäler verdienen Beachtung und bieten wahr¬
haften Naturgenuß. Der Wanderer wird auch sonst noch manches
finden, was ihm diese abgelegene Waldgegend schön erscheinen
läßt, und leicht begreifen lernen, weshalb dort die Bewohner ihre
engere Heimat lieb haben.
100. In Trakehnen.
Von Hanns von Zobeltitz.
Zwischen den Vorwerken Jonastal und Bajohrgallen war’s,
wo ich zum erstenmal eine Trakehnerherde sah. Ich kam auf
dem Landwege, nicht auf der großen Landstraße, von Gumbinnen
und fuhr schon geraume Zeit durch die herrlichen, alten, schattigen
Alleen, die nach allen Richtungen hin das riesige Gebiet von
Trakehnen durchschneiden. Rechts und links vom Wege lagen
weitgestreckte, üppige Weiden; über die völlig ebene Fläche
schweifte das Auge bis dorthin, wo am Horizont eine neue Allee
die Sicht begrenzte. Kein lebendes Wesen auf der grünen, im
Sonnenlicht glänzenden Flur außer einigen hochbeinigen Störchen,
die durch den grünen Klee wandelten.
Plötzlich hob der Kutscher die Peitsche und wies nach
vorn: „Die Jonastaler Herde!“ Noch eine kleine Viertelstunde,
und wir befanden uns dicht neben den herrlichen Tieren — zwei¬
jährigen jungen Hengsten, die, gegen 100 Stück in einem großen
Rudel vereinigt, kaum 50 Schritt vom Wege ruhig grasten. Wäh¬
rend wir uns näherten, hob nur dann und wann ein Tier neugierig
den schöngeformten Kopf und äugte zu unserm Wagen herüber.