1
37
Zur Nachtzeit kommen gar mancherlei Tiere zum Vorscheine, die das
Tageslicht scheuen. Auch die Nachtschnecken werden dann lebendig
und marschieren in großen Scharen nach den Kohlpflanzen, den
Salatstauden und nach anderem Gemüse, das der Gärtner auf den
Beeten zieht. Bei Tage sind die Sperlinge im Garten und lesen
von den Blättern alles ab, was schädlich ist; aber in der Nacht
schlafen die Spatzen im Neste. Da hätten die kleinen Diebe freies
Spiel, wenn die Kröten nicht da wären. Diese aber sind die Nacht—
wächter im Gemüsegarten. Sie kriechen den Schleimstraßen nach,
welche die Schnecken hinter sich lassen, und schnappen die gefräßigen
Tiere weg.
Früher verfolgten die Gärtner die Kröten, die sie in ihrem
Garten trafen, schlugen sie tot und warfen sie weg. Jetzt tut man
anders mit ihnen. Wie man im Hause Katzen hält gegen die
Mäuse, so hält man im Garten Kröten. Ja, in großen Städten,
wie in Paris und London, kauft man sogar Kröten, um sie in die
Gärten laufen zu lassen.
So kann ein Geschöpf grundhäßlich sein und doch mitunter
mehr nützen als ein anderes, das schmuck und niedlich aussieht.
Nach Hermann Wagner.
182. Rãtsel.
Ich weib ein bunt bemaltes Haus;
ein Tier mit Hörnern schaut heraus,
das nimmt bei jedem Schritt und Uritt
sein Häuslein auf dom Rücken mit.
Doch rührst du an die Hörner fein,
schlüpft es geschwind ins Haus hinein.
Was für ein Häuschen mag das sein?
183. Kümmerchen zu vermieten.
1. Wer schleppt sich da so schwer heran?
Sieh da, Herr Schneck! Nun schau' mal an,
dein ganzes Haus mit Küch' und Keller,
mit Speisekammer, Stub' und Söller,
das trägst du huckepack umher,
als ob es in der Ordnung wär'.
2. Hast Kämmerchen wohl zu vermieten,
die willst den Leuten feil du bieten?