fullscreen: Das Mittelalter (Teil 1)

232 
1431 Eröffnung des Baseler Konzils; 
Kirchenreform wird ernstl. in An- 
griff genommen (Freiheit der 
Kapitelwahlen, Abschaffung der 
Palliengelder, Annaten). 
1433 Prager Kompaktaten (Zugestand- 
nis des Laienkelchs an dieBöhmen). 
1438 Pragmatische Sanktion (Begrün¬ 
dung einer sranzös. Landeskiche). 
1448 Wiener Konkordat; Preisgabe der 
Kirchenreform in Deutschland 
durch Friedrich III. (s. Geheim¬ 
schreiber Enea Silvio de' Piccolo- 
mini. — Pius II.) 
Papsttum geht aus dem Ansturm 
der Konzilien in seinem geistl. 
Ansehen wesentl. unverkürzt her- 
vor; Pius II. erklärt (1460) jede 
Berufung an ein Konzil für 
Ketzerei. 
Päpste erliegen der humanistischen 
Weltanschauung; Nikolaus V. 
(1447) ist ein Freund der Huma- 
nisten, Pius IL (1458) selbst Hu¬ 
manist; das politische Streben der 
Päpste geht auf Begründung eines 
italienisch. Fürstentums. 
1492-1503 Alexander VI. (Rodrigo Borgia), 
geleitet von Sinnenlust u. Herrsch- 
begier (lein Sohn Cesare Borgia). 
1503-1513 Julius II., Begründer der päpst¬ 
lichen Monarchie. 
1512 Im Bunde mit Venedig n. den 
Schweizern vertreibt Julius II. 
die Franzosen aus Italien 
1513-1521 Leo X., ästhetischem Genuß ergeben; 
Rom wird die klassische Stadt der 
Welt (Michelangelo, Rasael). 
III. Erneuerung universaler Kämpfe. 
1. Bildung des osmanischen Weltreichs. 
Ende des 13. Jahrh. gründet der 
Türke Osman ein Sultanat in 
Kleinasien; die Byzantiner werden 
aus Kleinasten vertrieben, um die 
Mitte des 14. Jahrh. bereits in 
Europa bedrängt (Verlust von 
Adrianopel u. Philippopel). Ser- 
bien u. Bulgarien werden den 
Osmanen zinspflichtig. 
1396 Niederlage des französ. Ritter- 
Heeres bei Nikopolis. — Die 
Osmanen werden durch die Au- 
griffe der Mongolen geschwächt. 
1402 Osmane Bajestd wird bei Angora 
von Timnr besiegt u. gefangen. 
1444 Niederlage eines Kreuzheeres bei 
Warna. 
1453 Mohammed II. erobert Konstanti¬ 
nopel ; Serbien, Bosnien werden 
türkische Provinzen. 
Osmanen dringen erobernd so¬ 
wohl an der Donau als im 
mittelländisch. Meere vor. 
1517 Selim I. zerstört das Mame¬ 
lukenreich in Ägypten (Vernichtung 
des Kalifats zu Kairo). Sultan 
zu Konstantinopel ist fortan geistl. 
Oberhaupt des Islam. 
1521 Snleiman II. (1520—1566) er¬ 
obert Belgrad. (1522 Rhodos). 
1526 Ludwig II. von Ungarn wird bei 
Mohacs besiegt (+). 
1529 Snleiman II. vor Wien. 
3. Bildung des spanischen Weltreichs. 
Nach dem Sturz der Omaijaden 
(1031) zersplittert sich die arabische 
(maurische) Macht in Spanien; 
siegreich dringen von N. die christl. 
Reiche vor; im 15. Jahrh. ist 
die arab. Herrschast auf Granada 
beschränkt. Durch Vermählung 
Ferdinands von Aragonien und 
Jsabellas von Castilien bildet sich 
das spanische Reich; die spanische 
Kirche wird in Mittelalter!. Geiste 
reformiert und zugleich dem König- 
tum dienstbar; mit Hilfe der 
Inquisition wird auch jeder poli- 
tische Widerspruch unterdrückt. _ 
1492 Eroberung Granadas durch die 
katholischen Könige. — Entdeckung 
Amerikas durch Columbus. 
1501 Ferdinand erwirbt in Italien zu 
Sicilien noch Neapel. 
1516-1556 Karl I., geb. 1500 zu Gent, als 
Enkel Ferdinands u. Jsabellas 
König von Spanien (mit Neapel, 
Sicilien, der neuen Welt), als 
Sohn Philipps des Schönen 
Herr der burgundischen Nieder- 
lande, vgl. Stammtafel S. 189. 
1519 Karl wird zum deutschen Kaiser 
gewählt (V.), als Enkel Maxi¬ 
milians Herr der dentsch-habs- 
burgischen Lande (vgl. S. 191 ob.). 
1520 Kaiserkrönung Karls V. zu Aachen 
1519-1521 Eroberung Mejikos durch Ferdi¬ 
nand Cortez, 1531—1533 Perus 
durch Franz Pizarro. 
1521 Karl V. auf dem Reichstag zu 
Worms; das Haus Habsburg 
erwirbt das Herzogtum Würtem- 
berg; den dentsch-habsbnrgischen 
Besitz giebt Karl an seinen Bruder 
Ferdinand; durch dessen Heirat 
mit Anna, Schwester Ludwigs II. 
von Ungarn und Böhmen (t 1526
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.