Full text: Allgemeiner Theil (1)

172 Zweite Abtheilung. Die physikalische Geographie. 
die Erscheinung bis zur vollständigen Bildung der Krone; mit derselben hat 
sie aber stets ihr Ende erreicht. Die Strahlungen werden nun seltener, kür¬ 
zer und farbenloser. Die Krone und Lichtbögen brechen auf. Bald sieht man 
am ganzen Himmelsgewölbe unregelmäßig zerstreut nur breite, blasse, fast asch¬ 
grau leuchtende, unbewegliche Flecke; auch sie verschwinden früher als die Spur 
des dunklen rauchartigen Segments, das noch tief am Horizonte steht. Es 
bleibt oft von dem ganzen Schauspiel nur ein weißes, zartes Gewölk übrig, 
an den Rändern gefiedert oder in kleine rundliche Häufchen mit gleichen Ab¬ 
ständen getheilt. 
5. Die elektromagnetische Lichtentwkcklung des Polarlichts scheint also 
mit den hockgehenden und feinen Fleckenwölkchen (Cirren) in Zusammenhang 
zu stehen und in der Verdichtung der Wasserdämpfe seine Wirkung auf den 
Dunstkreis zu offenbaren. Was die Höhe des Polarlichts betrifft, so er¬ 
streckt sich dasselbe bis in die höheren Regionen der Atmosphäre; es ist übri¬ 
gens meistens innerhalb der Wolkenregion begriffen. Das knisternde Ge¬ 
räusch, das man bei der Erscheinung der Nordlichter gehört haben will, ist 
überaus zweifelhaft geworden, da man nicht mehr unbedingt- den Erzählungen 
der Grönlandfahrer und sibirischen Fuchsjäger traut. Das gehörte Geräusch 
bei einzelnen Nordlichtern ist wohl dem Zusammenziehen des Eises und der 
Schneekruste, bei einer plötzlichen Erkaltung des Luftkreises, zuzuschreiben. Der 
Zustand der Lustelektricität ist während der stärksten Nordlichter nicht verän¬ 
dert gefunden worden. Dagegen werden alle 3 Krastäußerungen des telluri- 
schen Magnetismus, Declination, Jnclination und Intensität, zugleich von 
dem Polarlichte verändert. In einer und derselben Nacht wirkt dasselbe auf 
das eine Ende der Nadel bald anziehend, bald abstoßend, in verschiedenen 
Stunden seiner Entwicklung. 
6. Das Polarlicht wird hauptsächlich in den kalten Gegenden un¬ 
seres Planeten gesehen; aber auch in diesen Erdgürteln gibt es Nordlicht¬ 
striche oder Längenzonen, in denen das Polarlicht vorzüglich glänzend und 
prachtvoll ist. Mit der abnehmenden Breite nehmen zwar die Polarlichter 
ab, jedoch hat man schon Nordpolarlichter in der Tropenzone, selbst in Mexico 
schikkoj und in Peru, ja bis 45° S. Br. und Südpolarlichter in der nörd¬ 
lich gemäßigten Zone gesehen. 
Sechster Abschnitt. 
Die geographische Verbreitung -er nngemengten Mineralien. 
§. 142. 
Die geographische Verbreitung -er Metalle. 
1. Das Platin ist das schwerste Metall. Man gewinnt eS durch Waschen des 
Sandes oder aus syenitischem Grünsteinporphyr und Serpentin im Ural bis zu 
Mafien von 18 bis 21 Pfund, bei Ehako am Magdalcucnsluß in Südamerika, in 
Anm. 1. Minerialien fvon winera. — Erzader oder erzhaltender Gangs 
oder Fossilien fvon kossilis — was ansgegraben wirds sind lebloje, nicht von 
ihres Gleichen erzeugte Körper, welche keine Empfindung, keine willkürliche Bewegung 
besitzen, keine Nahrung zu sich nehmen. An vielen bemerkt man eine Kraft, nämlich 
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