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Im Ganzen ähneln seine Gewohnheiten denen anderer Katzen, doch weicht
er auch in vielen Stücken kerr wesentlich von ihnen ab. Er ist ruhiger als
alle übrigen Mitglieder der Katzenfamilie, und liebt deshalb größere Streif—
züge durchaus nicht, sondern sucht es sich so bequem zu machen als möglich.
Seine Lebensweise ist eine rein nächtliche, nur gezwungen verläßt er am
Tage sein Lager. Bei Tage begegnet man ihm äußerst selten; im Walde nur,
wenn man ihn durch Hunde auftreiben läßt; dagegen sieht man ihn einzeln,
obgleich selten, von einem exrhabenen Punkt Umschan über die Gegend halten,
wahrscheinlich um die Beute auszukundschaften. Erst mit der Nacht zeigt er
fich allgemein und kündet durch donnerartiges Brüllen seine Wache und den
Beginn seiner Streifzüge an.
2. Der Leopard.
Dies Thier gehört zum Katzengeschlecht und zwar zur Pantherart. Es
lebt in ganz Afrila vom Allas bis zum Cap. Auf dem Rücken hat es hell—
gelbe, am Bauche weiße Grundfarbe; aber oben und an den Seiten ist es
mit dunklen Flecken bedeckt; der Schwanz ist schwarz geringelt.
Der Leopard ist ein nächtlicher, feiger Räuber; er llettert ausgezeichnet
und belauert meistens seine Beute in der Nähe der Trink- und Weideplätze,
indem er sich auf den Aesten der benachbarten Bäume duckt. Er jagt nicht
hinter den Thieren her, sondern wagt nur einen gewaltigen Sprung; ist die—
ser einige Malle mißlungen, so zieht er beschämt ab. Menschen greift er nur
im höchsten Hunger an. Je schwerer er vom Jäger verwundet ist, desto gefähr—
licher lann er sein Man fangt ihn auch in Gruben und Schlingen. Das
Fell wird besonders zu kostbaren Fußteppichen verwandt. Jung eingefangen
läßt er sich eben so leicht zͤhmen wie Katzen.
3. die Hnäne.
Sie ist ein so wildes und grimmiges Thier, daß sie alles, was sie ein⸗
mal mit den Zähnen gepackt hat, nicht wieder losläßt, bis man sie getödtet hat.
Doch ließ vor einigen Jahren einmal eine Hyäne einen betrunkenen Schiffstrom⸗