Object: [Theil 2, [Schülerbd.]] (Theil 2, [Schülerbd.])

3Ö3 Geschichte der Römer II. 
tarinien wieder an das römische Reich, dein GaleriuS war 
ein anderes Thatcnfcld angewiesen. Es war der Krieg 
gegen Narscs, den Perser König, den er zwar mit einem 
unglücklichen Feldzug begann, der aber im folgenden Jahre 
durch eine vollkommene Niederlage der Perser endete, in 
der einige Gemahlinnen und Kinder des Königs gefangen 
wurden. Abtretung von Mesopotamien und von fünf 
Provinzen jenseits des Tigris, Wiedereinsetzung des von 
Armeniens Thron ungerecht vertriebenen Tiridates waren 
die Bedingnisse, unter denen die Römer den Frieden mit 
Persien schlossen. 
Die römische Welt sah jetzt zum erstenmal vier unab¬ 
hängige Regenten, vereint zur Beherrschung des großen 
Reiches. 'Jeder war unumschränkt im eignen Gebiete, aber 
ihre vereinten Beschlüsse erstreckten sich über die ganze Mo¬ 
narchie, und jeder derselben war bereit, seinen Mitregeutcn 
mit Rath und That zu unterstützen. Die beyden Easarn 
und Maximian erkannten unveränderlich durch Dankbarkeit 
und Folgsamkeit den Kaiser Diokletian als den Schöpfer 
ihres Glückes. 
Diese große MaaSregel ward von Diokletian im sie¬ 
benten Jahre seiner Regierung, und im sechsten nach der 
Erhebung Maximians zum Gehülfen des Reiches, ausge¬ 
führt. Nebst der Vertheidigung des Reiches halte aber 
Diokletian noch die besondere Absicht, die Herrschaft des 
Senats, die Quelle aller Würden im Staate zu endigen; 
die bisherige Bestättigung in der Kaiscrwürde erlosch von 
jetzt an, und die verschiedenen Titel bürgerlicher Aemter, 
die an die Republik noch erinnerten, wurden von den Kai¬ 
sern nicht mehr angenommen. Nur den Titel Jmperaror 
führten sie, aber dieser Name, der in den Zeiten der Re¬ 
publik nur dem siegenden Feldherrn gegeben wurde, i'v 
lange er an der Spitze des Heeres stand, harre jetzt eine 
ganz andere Bedeutung, und der Beysatz, Dominus, erin¬ 
nerte an das Verhältniß eines unbeschränkten Gebieters zu 
feinen Sclaven. 
Bisher war die Kleidung der Kaiser nur durch das 
Pnrplirgewand von der Tracht der römischen Senatoren un-
	        
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