Full text: (Für das 4. und 5. Schuljahr) (Teil 2, [Schülerband])

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Abend zu; die Leute auf den Wiesen stellten ihre Arbeit ein, 
d i nachten uns auf den Heimwes. Ich durfte den Rãfig 
mit den Gefangenen tragen und hätte dicht mit dem Indianer- 
hauptling getauscht, wenn er nach Erlegung des grauen Bären im 
Schmuck ãer riesigen Klauen zum Vigwam zurũckkehrt. 
6. Die eingefangenen Vögel, namentlich die schön gefärbten 
und die, welehe als gute Schläger bekannt waren, bildeten einen 
Hauptartikel im Handel des Ihnerlidle nach dem drei Stunden 
entfernten Stuttgart. Wo aber Vögel gekauft werden, da will man 
uch Futter haben; und das Sammeln solchen Putters bildete 
unsere nächste Sorge. 
7. Als dichter Buschwald, mit vereinzelten Eichen, Buchen 
und Birken, bedeckt das Mũhlbergshõlzle die steile Talwand, die 
meist dürron, steinigen Grund aufweist. Nur am Fub der Halde 
ird der Boden tiefgrũndiger. Hier hatten zahllose Ameisenvõlker 
ihre Sitze. Auf dem Markt standen die Ameiseneier, als Eutter 
r die erlesensten Singvögel, immer hoch im Preis. Dem Hühner- 
Idle Lam es deshalb darauf an, möglichst viele gut gereinigte 
Vare zu erhalten, ohne selbst die Arbeit des Sammelns verrichten 
u mussen. Das griffen wir so an. Einen müchtig hoch auf- 
gebauten Ameisenhaufen fabhten wir ins Auge. Ganz in der Nähe 
Leser Ameisenheimat, nur eine Handbreit vom Fube entfernt, sãu- 
Derlen wir einen kleinen kreisrunden Fleck. Jetzt zog der Hühner- 
lidle sein grobes Messer und grub einen kreisfõörmigen Graben 
rings um dĩe gereinigte Stelle. Gan⸗ denselben Graben hob er aus 
m den Amessenberg her. So entstanden zwei von Gräben ein- 
gefaßte RKreise, die sich am Pube des Ameisenhũügels fast be— 
iihrten. Hier lieb der Sinnreiche eine Brũcke stehen, welche be— 
stimmt war, eine Verbindung zwischen den beiden eingekreisten 
Gebieten herzustellen. 
8. Ich hatte natürlich kein Auge von meinem Gefãhrten ge- 
Assen und hein Tun verdientermaben angestaunt, indem ich mich 
neben ihm auf den Boden legte. Jetzt schickte er mich mit einer 
großen Kanne hinüber an die Rems, um Wasser zu holen. Lust 
um Gang bekam ich erst, als der Ameisenjũüger mir hoch und 
teuer versprach, in meiner Abwesenheit nicht das mindeste vor— 
anqν. Keuchend kam ich über die Wiesen zurück und konnte 
erwarten, was weiter Rätselhaftes geschehen mõchte. Der 
Rũhnerlidle nabm mir das Wasser ab und schũttete nun vorsichtig 
Ge Ueinen Graben voll. Nur die Verbindungsbrücke blieb frei 
und trocken.
	        
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