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Jermochten. hast sieht es aus, als ob der ganze Wald im
Herbste Blütenschmuck angelegt habe. Aber der Schmuck
ist nur von kurzer Dauer. Gat bald stehen die Bäume und
Sträucher enthlättert, und ihre Zweige und Iste sind kabhl.
Auch d Früchte der Waldbaume und Waldetuaueher vnd
reif un fallen zur Erde nieder. Waldmäuse machen viech
ühber die Eicheln und Haselnüsse her, und das Eichhörnchen
hilft ihnen eifrig dabei.
Still wirdfs im Walde zur Herbstzeit. Die fröhlichen
Sänger sind davongezogen. Nur der Wind singt in den ent-
blätterten Zweigen sein Lied, und Meisler Specht schlãgt ihm
den Takt dazu. Wenige Vögel nur sind außer ihm dage-
blieben: Rabe und Fink, Meise und Zaunkönig. Vielleieht
kommen schlimme Tage für sie. Auf dem Boden des Valdes
bildet das abgefallene Laub eine dichte Decke. Tausende
von Samenkörnern schlummern darunter, bis sie der Fruũh-
ling zu neuem Leben wecken wird. Dann wird auen der
Wald wieder sein grünes Blättergewand anziehen, das inm
der Herbst genommen hat.
232. Der Fliegenschwamm.
Bumüller und Schuster.
Von August bis Oktober stehen überall im Walde die Flie—
genschwämme umher und tun nicht wenig stolz mit ihren großen roten
hüten. Der Fliegenschwamm besteht aus einer schwammigen Masse,
die mit einer klebrigen Feuchtigkeit überzogen ist. Wurzeln, Blätter
und Blüten suchen wir bei ihm vergebens Der mit weißen Schuppen
verzierte rote hut steht auf einem etwa 15 em langen weißen
Stiele, den man bei den Pilzen Strunk nennt. So prangt der reife
Pilz, in Weiß und KRot gekleidet, wunderbar schön im moosigen Wald⸗
grunde.
Wenn der Fliegenschwamm jung ist, hat er noch einen hut.
Er sieht aus wie ein runder Knollen und ist ganz von einer weißen
Haut überzogen. Wenn aber der Pilz wächst, dann zerreißt die weiße
hülle; die Ränder des Hhutes lösen sich vom Strunke, und der Pilz
erhält nach und nach die Gestalt eines Regenschirmes. Späterhin wird
der hut flach, und endlich biegen sich die Ränder aufwärts, so daß
der hut die Form einer Schüssel annimmt.
Der Sliegenschwamm enthält einen Giftstoff, mit dem nicht zu
spaßen ist. Der Genuß des Pilzes verursacht Übelkeit, Schmerzen im
Leibe, Erbrechen und Krämpfe, ja der pilz kann sogar, wenn er