Über Saat und Ernte.
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und macht es möglich, daß die Bestellung zur richtigen Zeit erfolgen
kann. Sie schafft das Unkraut aus dem Acker oder hilft doch mit
dazu. Wo der Acker drainiert ist, kann man ihn besser ausnützen: er
eignet sich zum Anbau von mehrerlei Früchten. Die Ernten sind
gesicherter, weil der Boden gesünder ist, und die Pflanzen nicht so
leicht erkranken. Und endlich bereichert sich der Boden bedeutend an
Rährstoffen. Der Stalldünger wird nicht mehr vom Bodenwasser aus⸗
gelaugt, und die Nährstoffe, die im Boden von Haus aus stecken,
erden durch die Einwirkung der Luft so zubereitet, daß sie die Pflanze
verwerten kann.
Du siehst also, lieber Vetter, durch die Drainage, durch die Ent⸗
wãsserung überhaupt, wird der Boden nicht unbedeutend verbessert.
Man nennt Arbeiten dieser Art auch geradezu Bodenverbesserung
oder, mit einem fremden Ausdruck, Melioration. Die Bewässerung
z. B. der Wiesen und die Ebnung von hügeligen Stellen, das
Fruchtbarmachen von Odländereien rechnet man auch dazu. Und wenn
sle einmal ausgeführt sind, ist meist auf viele Jahre vorgesorgt. Meist
lassen es die Landwirte aber bei der jährlichen Bestellungsarbeit
bewenden, Bodenverbesserungsarbeiten, Meliorationen, führen sie
nicht aus, und wenn es auch noch so nötig wäre.
Dein wohlgesinnter Vetter.
Dr. Krausbauer, Dr. Helmkampf.
VI. jlber Saat und Grute.
Fronlich gepflugt und gesũtl Hier heimt lebendige Nahrung!
Goetho).
156. Vom Saatgut.
Streue, streue, edle, echte Samenkörner, wer da kann!
Einst dem kommenden Geschlechte reift die edle Frucht heran.
a) Wie die Saat, so die Ernte! das ist ein wahres Wort. Schlechte
Saat — schlechte Ernte, gute Saat — gute Ernte. Auf die Auswahl
des Samens, den man auf seinen Acker streut, auf die Auswahl des
Saatgutes, muß man darum die allergrößte Sorgfalt verwenden.
Zunächst und vor allen Dingen muß das Saatgut rein sein, rein
von Schmuß, Spreu, zerbrochenen Körnern, rein von Unkrautsamen aller
Art. Der Boden und der Dung sind doch für unsere Früchte bestimmt,
für Hafer und Gerste und Korn und Weizen. — Wo man aber verun—
krauteten Samen sät, da ist alles für das Unkraut, und unsere Kultur—
pflanzen müssen leer ausgehen, ja, gehen wohl gar zu Grunde, weil ihnen