Ältere Geschichte.
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Das alte Deutschland bis zur VölFcvrvanbmmg.
Mrzeit.
Die Geschichte des deutschen Volkes ist in der Urzeit in fast
undurchdringliches Dunkel gehüllt. Erst mit dem Ende des zweiten
Jahrhunderts (120 v. Chr.), als zwei germanische Völkerschaften, die
Kimbern und Teutonen, mit den Römern, welche schon Geschichts-
schreibuug kannten und übten, in Berührung kamen, beginnt die Ge-
schichtsknnde des Germanenvolkes und seiner verschiedenen Stämme.
Der römische Geschichtsschreiber Cornelius Tacitus, der um das
Jahr 100 n. Chr. lebte, gab in seiner Schrift „Germania, über
Lage, Sitten und Völker Deutschlands" die erste ein-
gehende Schilderung unseres Landes und Volkes.
Germanien und seine Völkerschaften.
Das alte Deutschland (Germania), welches in Großger-
manicn (freies Germanien) und in Kleingermanien (römisches Ger-
Manien) unterschieden wurde, war nach den Berichten der Römer ein
ungeheures, von unermeßlichen Sümpfen, Wäldern und öden Strecken
erfülltes Gebiet.
Unter Großgermanien —, Deutschland im engeren Sinne
— verstanden die Römer das Land von der Nord- und Ostsee bis
znr Donau und zum schwarzen Meere, von der Weichsel und den
mittleren Karpaten bis zum Rhein.
Kleingermanien, durch die Mosel in ein nördliches
unteres (Germania inferior) und in ein südliches oberes
(Germania superior) geteilt, umfaßte die Landschaften westlich vom
Rhein, die von germanischen Stämmen bewohnt, aber später von den
Römern erobert worden waren.
Die Germanen, ein uraltes, reines, ungemischtes Stamm-
volk (ein Zweig der großen indisch-europäischen Völkerfamilie), waren
ZitzlSperger» Bayerische Geschichte. 10. Aufl. 1