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4. WVie Hans für seine Kuh ein Sehwein erwarb.
Hans trieb seine Kuh ruhig vor sich her und bedachte den
glücklichen Handel. „Hab' ich nur ein Stück Brot, und daran wird
mir's doch nicht fehlen, so kann ich, so oft mir's beliebt, Butter
ind Käse dazu essen; hab' ich Durst, so melk' ich meine Kuh und
frinke Mileh. Herz, was verlangst du mehr?“ Als er zu einem
Wirtshause kam, machte er Halt, ab in der groben Freude alles,
Fas er bei sich hatte, sein Mittag- und Abendbrot, rein auf und
lieb sieh für seine letzten paar Heller ein halbes Glas Bier ein-
schenken. Dann trieb er seine Kuh weiter, immer dem Dorse
seiner Mutter zu. Die Hitze ward drückender, je näher der Mittag
kam, und Hans befand sich in einer Einöde, die wohl noch eine
Stunde dauerte. Da ward ihm ganz heiß, so dab ihm vor Durst
die Zunge am Gaumen klebte. Dem Ding ist abzuhelfen, dachte
Hans; jetzt will ich meine Kuh melken und mich an der NMilch
laben. Er band die Kub an einen dürren Baum, und da er keinen
Eimer hatte, so stellte er seine Ledermütze unter. Aber wie er
sich auch abmühte, es kam kein Tropfen Mileh zum Vorschein.
Und weil er sich ungeschickt dabei anstellte, so gab ihm das
ungeduldige Tier endlich mit einem der Hinterfüße einen Schlag
an den Kopf, daß er zu Boden taumelte und eine Zeitlang sich
gar nicht besinnen konnte, wo er war. Glücklicherweise kam
gerade ein Metzger des Weges, der auf einem Schiebkarren ein
junges Schwein liegen hatte. „Was sind das für Streiche!“ riet
er und half dem guten Hans auf. Hans erzählte, was vorgesallen
war. Der Metzger sprach: „Die Kuh will wohl keine Mileh geben?
Das ist ein altes Tier, das höchstens noch zum Ziehen taugt oder
zum Schlachten.“ — „Ei, ei,“ sprach Hans und strich sich die
Haare über den Kopf, „wer hätte das gedacht! Es ist freilich gut,
wenn man so ein Tier abschlachten kann; was gibt das für
Pleisch! Aber ich mache mir aus dem Kkubsfseisch nicht viel;
eês ist mir nicht saftig genug. Ja, wer so ein junges Schwein
hättel Das schmeckt anders; dabei noch die Würste!“ — „Hört,
Hans,“ sprach da der Metzger, „Euch zuliebe will ich tauschen
und will Euch das Schwein für die Kuh lassen.“ — „Schönen
Dank für Lure Freundschaftl“ sprach Hans, übergab ihm die Kuh,
lieb sich das Schweinchen vom RKarren losmachen und den Strick,
woran es gebunden war, in die Hand geben