Full text: [Teil 2 = 4. und 5. Schuljahr, [Schülerband]] (Teil 2 = 4. und 5. Schuljahr, [Schülerband])

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Friedrich samt den Seinen, sammelte diese schnell um das 
Banner der Mark Brandenburg, drang aus der Wagenburg 
hervor und griff die Pommern mannhaft an. Es erhob sich 
ein heftiger Kampf Mann gegen Mann; zwei angesehene Rei¬ 
ter fielen an der Seite des Pommernherzogs. Recht im ent¬ 
scheidenden Momente erschien Pntlitz mit seinen vierhundert 
Reitern; von beiden Seiten gesaßt, zusammengedrängt, konnten 
die Pommern nichts mehr ausrichten, kaum gelang es ihnen, 
sich zu ihrem Thore durchzuschlagen und so das freie Feld zu 
gewinnen. Friedrich war nicht gewohnt, halbe Arbeit zu thun. 
Sogleich ging er zum Angriffe aus das Schloß über und nahm 
es mit bewaffneter Hand. Über dreihundert Mann fielen in 
seine Gefangenschaft; fünfhundert Pferde wurden die Beute 
der Märker und am andern Tage als Siegespreis unter diese 
verteilt?) 
6. Die Ausstten in der Mark. 
Ungern hatten die Böhmen ihren geliebten Lehrer Jo¬ 
hannes Hnß nach Constanz reisen sehen. Aber im Vertrauen 
aus das kaiserliche Geleit Sigismunds war er nach der Rhein- 
stadt gezogen, um seine Lehre vor Kaiser und Papst zu ver¬ 
teidigen. Da drang die Schreckenskunde nach Böhmen, er sei 
gefangen gesetzt, als Ketzer aus der Kirche ausgestoßen, seiner 
priesterlichen Gewänder beraubt und auf dem Scheiterhaufen 
verbrannt worden. Furchtbar loderte der Zorn des böhmischen 
Volkes aus; einmütig sagte es sich vom Papste los. Erbitterter 
aber noch war es auf den Kaiser Sigismund, welcher dem 
Hnß die Treue gebrochen hatte. Als die Böhmen nun nach 
dem Tode Wenzels denselben Sigismund als ihren König an¬ 
erkennen sollten, da weigerten sie sich dessen einmütig, und 
*) Wusterwitz. R. a. D. IV, S. 44. 
Schillmann, Bilder. 
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