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„So sollst du deine Reisigwelle tragen ewiglich,“ sprach der
liebe Gott, „und weil dir der Sonntag auf Erden so gar unwert
ist, so sollst du fortan ewigen Montag haben und im Monde stehen,
ein Warnungsbild für die, die den Sonntag mit Arbeit schänden!“
5 Von der Zeit an ssteht im Monde immer noch der Mann mit
dem Holzbündel und wird wohl da stehen bleiben bis ans Ende
der Welt. Bechstein, Marchenbuch.
114. Die Kapelle.
Von Ludwig Uhland.
1. Droben stehet die Kapelle,
10 schauet still ins Tal hinab.
Drunten singt bei Wies' und Quelle
froh und hell der Hirtenknab'.
2. Traurig tönt das Glöcklein nieder,
schauerlich der Leichenchor,
stille sind die frohen Lieder,
und der Knabe lauscht empor.
3. Droben bringt man sie zu Grabe,
die sich freuten in dem Tal.
Hirtenknabe, Hirtenknabe,
dir auch singt man dort einmal!
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Uhland, Gedichte.