Full text: [Teil 2 = Mittelstufe, [Schülerband]] (Teil 2 = Mittelstufe, [Schülerband])

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Schnabel heraus und sieht sich mit lugen Augen triumphierend 
um, während der Star auf dem Baume sein Siegeslied singt. Aber 
noch bleibt das Pärchen nicht in der Wohnung. Es kehrt in den 
nahen Wald zurück und besucht nur am Morgen und am Abend 
sein trautes Heim zum erneuten Verdrusse der immer wie toll 
schreienden Spatzen. 
„Bruder Lustig* traut dem Winter nicht recht, er kennt seine 
Tũcke. Er hat auch klug daran getan; denn der Vinter ist noch 
in der Nähe. Plötzlich pfeift der Vind wieder kälter, Molken haben 
sich aufgetürmt, und dicht fallen die weißen Hlocken nieder. Unser 10 
Star sitzt auf seinem Kasten und verspottet den Ninter mit einem 
lustigen Frühlingslied. Die kalten Hocken fallen auf das warme 
Kleid. Vas kümmert das den fröhlichen Sänger! 
Aber — aberl Der Minter ist noch nicht so hinällig, wie 
„Bruder Lustig denkt. Die Flocken fallen immer dichter, und der 15 
Vind pfeift scharf aus dem Norden. Das vwird bedenklich. Die 
Frau Starin ist gekommen und hat sich auf die Stange vor dem 
Flugloch gesetzt, auf die nun auch der Star fliegt. Mit dem 
Singen ist's vorbei. Sie hocken nebeneinander und hofien auf 
bessere Tage, die auch nicht ausbleiben. Die Sonne duldet hein 
Weißes mehr. Oft schon am nächsten Morgen bricht sie sich 
durch die VWolken Bahn, und ehe der Abend kommt, ist keine 
Ssspur von Schnee mehr zu sehen. Unser Star aber sitzt wieder 
auf seinem Rasten, singt lustiger denn je und schnarrt und Natscht 
mit den Hügeln. 
Nun wird es endlich auch Zeit, an die Einrichtung der VWoh-— 
nung zu denken. Den Plunder der Frau Spatzin, Stroh und Heu, 
schmutzige Federn und alte Lumpen, hat die Starin bereits trotz 
alles Schimpfens des Spatzenpaares ausgerãumt und, ärgerlich über 
die liederliche Virtschaft, in den Hof hinabgeworfen. 
Star und Starin sind von jetzt an von früh bis abends tätig 
und tragen Strohhalme, Federn und Heu herbei, um das Nest 
zurechtzumachen. Einen künstlichen Bau gibt es nicht; aber er 
ist anständig genug dem Nestbhau der Spatzin gegenüber. 
Wenn der April, der wetterwendische Monat, sich seinem Ende 35 
zuneigt, liegen fünf bis sechs hellblaue Eier im Neste, und nun 
beginnt eine nicht gerade angenehme Zeit für die Erau Starin. 
Gegen sechzehn Tage mub sie brũütend auf den Eiern sitzen; sie 
tut es aber gern in der Hoffnung auf junge Stärchen. „Bruder 
Lustig* dagegen hat gute Zeit. Aber das mub man ihm nachsagen, 
dab er ein Herz für sein VWeibchen hat. Er versorgt es nicht nur 
unermũdlich mit Nahrung, sondern singt ihm auch zur Unterhaltung 
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