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nun an allen Enden, Blütenzweige in den Händen. Und mit
schlanken Blumenranken, die von frischem Grün durchlaubt, kränzet
eueh das junge Haupt!
deidel.
11. Lied der Freude im Freien.
1. Hier sitz' ich auf Rasen mit Veilchen bekränzt; hier lasset uns
singen, bis lächelnd am Abend der Abendstern glänzt!
2. Das menschliche Leben eilt schneller dahin, als Räder am
Wagen. Wer weiß, ob ich morgen am Leben noch bin?
3. Drum wollen wir pflücken die Veilchen, die blühn, und nicht
uns den Himmel der fröhlichen Jugend mit Sorge umziehn.
Eb. K. Schmidt.
12. Maiglöckchen und die Blümelein.
1. Maiglöckchen läutet in dem Tal, das klingt so hell und fein:
„So kommt zum Reigen allzumal, ihr lieben Blümelein.“
2. Die Blümchen blau und gelb und weiß, die kommen all' herbei,
Vergißmeinnicht und Ehrenpreis, Zeitlos' und Akelei.
3. Maiglöckchen spielt zum Tanz im Nu, und alle tanzen dann;
der Mond sieht ihnen freundlich zu, hat seine Freude dran.
4. Den Junker Reif verdroß das sehr, er kommt ins Tal hinein;
Maiglöckchen spielt zum Tanz nicht mehr, fort sind die Blümelein.
5. Doch kaum der Reif das Tal verläßt, da rufet wiederum
Maiglöckchen zu dem Frühlingsfest und läutet bim bam bum.
6. Nun hält's auch mich nicht mehr zu Haus, Maiglöckchen ruft
auch mich; die Blümchen gehn zum Tanz hinaus, zum Tanze geh'
anch ich.
Hoffmann v. F.
13. Das Himmelschlüsselehen.
Unter dem schattigen Gebüsch bervor leuchtet das goldgelbe
Himmelschlüsselchen. Vom feuchten, rasigen Waldgrund schaut
es uns freundlich entgegen.
Dicht am Boden breitet es eine zierliche Rosette von finger
langen, eirundlichen Blättern aus. Lhre Oberfläche erscheint
runzelig kraus, ibr Rand ist zierlich wellig gezähnt. Aus der