Full text: [Mittelklasse, [Schülerband]] (Mittelklasse, [Schülerband])

58. Das Getreidefeld. 
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Im Herbste füttert man die Gänse besonders gut; ja, 
die armen Tiere mũüssen oft mehr fressen, als sie wollen. 
Sie sollen recht fett werden, damit sie schwer wiegen 
und einen reichlichen Braten geben. Das wird nun auch 
durch die Mast erreicht. Besonders gross und fett wird 
die Leber der Gans. Aus derselben bereitet man de 
Ganseleberpasteten, welche gerne gegessen und teuer be— 
zahlt werden. 
58. Das Gelreidefeld. 
Hermann Wagner. 
Wie wallet und woget die herrliche Saat! Ein Meer 
aus Hhalmen schwankt und wankt sie, wenn der Wind 
darüber streift. — Hörst du, wie's lispelt, wie ein geheimnis— 
volles Säuseln und Rauschen über das weite Gefilde zieht! 
Hier, wo halme an halmen zu Tausenden stehen, 
war ehedem düsterer Wald oder sumpfige Wiese, ein 
Tummelplatz wilden Getiers. hier kämpfte der rauhe 
Jäger mit Speer und Pfeil gegen den Bären und den Ur— 
ochsen; er selbst war rauh und wild wie seine Beute, unstet 
und flüchtig wie sie. Aber der Wald sank unter der Art; 
der Pflug wandte die Scholle, und die zerrissene Erde nahm 
das Getreide auf. Aus dem Jäger und wandernden Hirten 
ward ein CLandmann; das leichte Zelt ward zum Haus. 
Feste Wohnsitze und Dörfer entstanden. Mit dem fried— 
lichen Feldbau zogen auch mildere Sitten ein. 
Gott der Herr ist's, zu dem der fromme Landmann 
emporschaut, wenn er den Samen der Erde übergibt; ihn 
bittet er um Segen, daß die Saat treibe und vielfältige 
Frucht bringe. Jahraus, jahrein vollendet der Allmächtige 
hier das Wunder, aus wenigen Körnern Speise für vieles 
Volk zu schaffen. Ein kleines Säcklein voll streut der 
Säemann aufs Cand; wagenweise fährt er zur Erntezeit die 
Garben nach hause und füllet die Speicher.
	        
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