Full text: Haus und Vaterland (Band 2, [Schülerband])

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das Stärkemehl in den Speisen in Zucker umzuwandeln. Je mehr 
die Speisen zermalmt werden, desto leichter bildet sich ein breiartiger 
Zustand derselben. Gut gekaut ist halb verdaut! 
Damit die Zähne aber mit Kraft die Zerkleinerung vornehmen 
können, müssen wir Sorge tragen, daß sie nicht schadhaft werden. 
Wir müssen sie täglich putzen; wir dürfen nicht zu kalte Speisen und 
Getränke, wie Eis (Fruchteis) und kaltes Wasser auf die Zähne 
bringen, nichts Heißes essen oder trinken und nicht auf harte Gegen— 
stände beißen, z. B. Nüsse aufknacken. 
Wenn man zu schnell ißt, so wird verhindert, daß sich der 
Speichel genügend mit den Speisen mischt. Darum iß nicht hastig! 
3. Eine Tischregel, die lebhafte Kinder zu ihrem Schaden nicht 
gern innehalten, ist: „Sprich nicht zu viel beim Essen!“ Be— 
sondere Vorsicht ist beim Fischessen geboten. Wenn nur ein Krümchen 
Brot in „die unrechte Kehle“, das ist in die Luftröhre, statt in die 
Speiseröhre kommt, so tritt ein heftiger Husten ein, durch den das— 
selbe herausgeworfen wird. Ist aber die Speisemenge groß oder 
hart, so kann sie nicht immer herausgebracht werden, und es kann 
der Erstickungstod eintreten. Jeder Bissen muß über den Kehldeckel 
gelangen, der die Luftröhre schließt. Spricht man nun während 
des Essens, so hebt sich der Kehldeckel, und Teile der Speise können 
in die nicht mehr verdeckte Luftröhre eindringen. 
4. überfülle den Magen nicht, sonst ist er in seiner Ver— 
dauungsthätigkeit gehemmt! Jeder weiß, ob er satt ist, und sobald 
das Gefühl des Sattseins eintritt, muß man mit Essen aufhören. 
Allzuviel ist ungesund! 
Um den „verdorbenen Magen“ wieder herzustellen, muß man 
eine Fastenkur unternehmen. Der Magen erholt sich, wenn er ver— 
dorben, nur dadurch, daß wir ihm einige Zeit Ruhe gestatten und 
ihm geringe Arbeit zuweisen. 
5. Wer sich gesund erhalten will, darf auch seinen Magen nicht 
verkrüppeln durch immerfort auf denselben ausgeübten Druck, wie er 
durch Gurt und Riemen, durch Schnürleib und Band hervorgerufen wird. 
Schnüre den Magen nicht ein! 
6. Wenn du erhitzt bist, trinke nicht kalt! — Wer bei 
erhitztem Körper kaltes Getränk in den Magen bringt, wird wohl
	        
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