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Küfer hat es nicht gemacht, hat keinen Reif, ist weiß und rein;
was mag das für ein Fäßlein sein? —
2. Was ist das für ein fauler Knecht? Bewegen mag er
sich nicht recht, sißt in der Ecke still zu Haus, zieht nur dem
Herrn die Stiefel aus, und sonst den lieben, langen Tag der
faule Bursch' nichts schaffen mag.
3. Mein liebes Kindlein, sage mir, was ist das für ein
wildes Tier? Es hat kein Maul und kann doch beißen, hat
scharfe Zähne, hart wie Eisen, es reißt und beißet kurz und klein
sogar das Holz. — Was mag das sein? Dieffenbach.
17. Die Sparpfennige.
1. Otto und Hermine erhielten von ihrer Mutter jeden Tag
drei Pfennige, für die sie sich Frühstück kaufen sollten. Da sie
aber beide sparsame Kinder waren, hoben sie öfters ihr Geld auf,
bis sie einige Groschen gesammelt hatten. Dann kauften sie sich
etwas dafür, bald ein Schreibbuch, bald Federn, bald Spielzeug.
Eines Tages war ihre Sparkasse recht gefüllt. „Ich habe vier
Groschen gesammelt,“ sagte Otto. „Und ich fünf,“ sprach Her—
mine. „Was wollen wir uns dafür kaufen?“ Sie überlegten
sich die Sache, konnten aber nicht einig werden. Endlich beschloß
Hermine, die ein kleines Leckermaul war, sich Bonbons zu kaufen.
Otto wollte sich ein neues Pferd kaufen; denn das alte hatte den
Schwanz und ein Bein verloren. Sie machten sich auf den Weg.
2. Als sie auf den Markt kamen, saß an der Ecke der
Straße ein armer, blinder Mann. Sein Haar war schneeweiß,
und seine Kleider waren zerrissen. Mit bewegter Stimme sagte
er: „Ach, geben Sie mir einen Pfennig; ich habe den ganzen
Tag noch nichts gegessen, und mich hungert so sehr. Ich bin
blind und kann nichts mehr verdienen. Erbarmen Sie sich meiner!“
3. Otto und Hermine hörten die Worte des Alten und
wurden von Mitleid bewegt. Sie blickten sich an und fragten:
„Wollen wir?“ — Ja, wir wollen!“ riefen sie beide, liefen zu
dem armen alten Manne hin und gaben ihm ihr ganzes Geld.
Wie freute sich da der blinde Greis! „Ich danke euch, liebe,
gute Kinder!“ sagte er. „Der liebe Gott wird euch dafür be—