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7. Alles ssclulũft.
I. Sonne hat sich müd' gelaufen, spricht: „Nun lass' ich's sein!“
Geht zu Bett und schliesst dis Augen und schläft ruhig ein.
2. Bäumchen, das noch eben rauschte, spricht: „Was soll das sein?
Will die Sonne nicht mehr scheinen, schlaf' ieh ruhig ein!“
3. Vogel, der im Baum gesungen, spricht: „Was soll das sein?
Will das Baumchen nicht mehr rauschen, schlaf' ich ruhig eint
4. Häschen spitzt die langen Ohren, spricht: „Was soll das sein?
Hör' ich keinen Vogel singen, sehlaf' ieh ruhig ein!“
5. Jäger höret auf zu blasen, spricht: „Was soll das sein?
Seh' ich keinen Hasen laufen, schlaf' ieh ruhig ein!“
6. Kommt der Mond und guekt hernieder, spricht: „Was soll das sein?
Kein Jãger lauschtꝰ
Kein Häschen springt?
Kein Vogel singt?
Kein Baumchen rauscht?
Kein Sonnenschein?
Und's Kindl allein
sollt' wach noch sein?
Nein, nein, nein! —“
Lieb Kindehen macht die Augen zu,
lieb Kindehen schläft schon ein!
R. Reiuick.
z. Bessere, weil es Zeit ist.
„Hört, sagte Christoph zu seinem Herrn, „auf unserm Dache fehlt
ein Ziegel; laßt ihn nachstecken!“ — Aber der liederliche Hausherr sagte:
„Ach was, ein Ziegel mehr oder weniger, das schadet nichts.“
Mit der Zeit aber kam der Wind, kroch durch das Loch im Dache
und hob noch andere Ziegel aus. Dann kamen der Regen und der Schnee
zum Dache hinein, legten sich auf den Boden, daß die Balken faulten, und
endlich mußte auch der Zimmermann kommen; denn das Haus war bau—
fällig geworden.
„Es ist schlimm,“ sagte der Zimmermann, unter zweihundert Mark
kann ich Euch die Sache nicht wieder herstellen. Vor ein paar Jahren
freilich, als nur der eine Ziegel fehlte, wär's mit zwanzig Pfennigen ab—
gemacht gewesen.“ Thüringer Kinderfreund.
9. Sprüche fürs Haus.
1. Halte Ordnung, liebe sie, Ordnung spart dir Zeit und Mühb'.
2. Neiss bringt Brot, Paulheit Not.