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Am dringendsten waren die Forderungen der zum 
Abfall geneigten mächtigen Glieder des athe- 
niensifchen Reichs, der durch die Nahe der spar- 
tanischen Besatzung in Dekelea kühn gemach¬ 
ten Insel Euböa, der schon im vorigen Kriege 
abgefallenen L es bi er, und endlich des reichen, 
und wie Thukydides sagt, nächst Sparta am 
besonnensten, Chio e, dessen Entschluß zum Ab¬ 
fall um so mehr als das sicherste Kennzeichen 
von der völligen Vernichtung Athene angesehen 
werden kongte. 
Sparta gerieth bei dieser Menge von Wün¬ 
schen nur darüber, wohin es sich zuerst wenden 
sollte, in Verlegenheit, theils schon wegen seiner 
bedächtigen Natur überhaupt, theils auch wegen 
des Kampfs der Parteien in seinem Innern. 
Denn so unveränderlich auch die äußern Staate¬ 
formen Sparta's geblieben waren, so hatte sich 
doch bei der allmählig entstandenen großen Un¬ 
gleichheit des Vermögens eine oligarchische Par¬ 
tei gegen die erblichen Könige gebildet, um so 
mehr, da das Anfehn der lehtern als beständi¬ 
ger Heerführer durch die Thaten eines Bra- 
fidas und Gylippus schon allmählig verlor, 
und durch die Gewalt des EphoratS in der 
politischen Lenkung des Staats längst fast ganz 
niedergedrückt war. Daher hatten auch jetzt der 
in Dekelea beständig befehlende König Agis, 
und der als Ephor und Mann durch feine Ver-
	        
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