Zweiter Abschnitt. 
Das deutsche Vaterland. 
A. Geschichte. 
1. Deutsohbland übor allos. 
Deutsehland, Deutsehland über alles, 
Deber alles in der Welt, 
Wenn es stets 2u Schutz und Trutze 
Brüderlieh zusammenhält; 
Von der Maas bis an die Memel, 
Von der Etsch bis an den Belt — 
Deutschland, Deutschland über alles, 
Deber alles in der Welt. 
Deutsehe Frauen, deutsche Treue, 
Deutscher Wein und deutscher Saug 
Sollen in der Welt behalten 
Hren alten, sehönen Klang, 
Uns 2u edler That begeistern 
Unser ganzes Leben lang — 
Deuische Frauen, deutsche Treue, 
Deutscher Woein und deutscher Sang. 
Einigkeit und Recht und Freiheit 
Für das deutsche Vaterland, 
Danach lasst uns alle streben 
Brũderlich mit Herz und Hand! 
Binigkeit und Recht und Freiheit 
dind des Glückes Unterpfand — 
Bluh' im Glanze dieses Glückes, 
Bluühe, deutsches Vaterland! 
2. Die alten Deutschen. 
Die Grenzen des alten freien Deutschland waren der Rhein, die 
Donau, die Weichsel und die Nord- und Ostsee. Es war ein unwirt⸗ 
liches Land, voller Sümpfe und Wälder und mit feuchter und kalter 
Luft. Die Natur lieferte Beeren, wildes Obst, Wurzeln und besonders 
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ringe Stellen, und man gewann nur Gerste und Hafer. Obst und 
Wein kam erst durch die Römer an den Rhein. Die Bewohner zogen 
viele Rinder und Pferde; in den Urwäldern aber hausten der Auerochs 
(Ur), das Elenthier, der Bär und der Wolf. 
Die Deutschen waren ein großes, starkes Volk mit blondem Haar 
und blauen Augen. Ihre Feinde, die Römer, rühmten an ihnen Treue 
und Redlichkeit. Treu waren sie in der Ehe, in der Freundschaft, treu 
hrem Heerführer und ihrem gegebenen Wort. Ihre Tapferkeit und 
hren Muth hatten die Römer mehr als einmal kennen gelernt. Die 
persönliche Freiheit liebten sie über alles, mehr als die Einigkeit. Die 
Frauen ehrten sie hoch, eine Beleidigung derselben wurde hart bestraft. 
Die Gastfreundschaft wurde allgemein gepflegt. Ueberhaupt vermochten 
hei ihnen gute Sitten mehr, als anderswo gute Gesetze. 
Die —— der Deutschen bestand aus Fellen oder aus Leinen⸗ 
gewändern, welche die Frauen webten. Die Wohnungen lagen zerstreut,