3. Die Sonnenstrahlen.
1. Die Sonne war aufgegangen und stand mit ihrer schönen,
glänzenden Scheibe am Himmel. Da schickte sie ihre Strahlen
aus, um die Schläfer im ganzen Lande zu wecken. So kam ein
Strahl zur Lerche. Sie schlüpfte aus ihrem Neste, flog in die
Luft hinauf und sang: Liri liri li, schön ist's in der Früh.
2. Der zweite Strahl kam zu dem Häschen und weckte es auf.
Das rieb sich die Augen nicht lange, sondern sprang aus dem Walde
in die Wiese und suchte sich zartes Gras und saftige Kräuter zu
seinem Frühstück.
3. Ein dritter Strahl kam an das Hühnerhaus. Da rief der
Hahn: Kikeriki! Die Hühner flogen von ihrer Stange herab
und gackerten im Hof. Sie suchten sich Futter und legten Eier
in das Nest.
4. Ein vierter Strahl kam an den Taubenschlag zu den
Täubchen. Die riefen: Ruckediku, die Tür ist noch zu. Als die
Tür aufgemacht war, flogen sie alle in das Feld. Sie liefen
über den Erbsenacker und lasen die runden Körner auf.
5. Ein fünfter Strahl kam zu dem Bienchen. Das kroch aus
seinem Bienenkorb hervor und wischte sich die Flügel ab. Dann
summte es über die Blumen und blühenden Bäume hin und
trug den Honig nach Hause.
6. Da kam der letzte Strahl an das Bett des Faulenzers und
wollte ihn wecken. Allein der stand nicht auf, sondern legte sich
auf die andere Seite und schnarchte, während die andern ar—
beiteten. Wilhelm Curtman.
4. Am Morgen.
1. Horch, wie der Wind im Baum sich regt!
Horch, wie das Vöglein draußen schläͤt!
Die Sonn ist ja schon längst herauf
und scheint so hell. Steh auf! Steh auf!