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Das Spiel ist zu Ende, aber die Männer bleiben sitzen, um zu
essen. Eine der Mägde trägt eine große tönerne Schüssel mit Hafer—
mus auf. Das Hauptgericht aber bilden die Keulen eines ungeheuren
Bären. Gestern erst haben ihn die Männer erlegt, nachdem sie über
Berg und Tal seiner Fährte stundenlang nachgezogen waren.
Durch Knechte ist der leckere Braten zubereitet worden; an
großen Holzspießen haben sie am hellen Feuer die großen Stücke hin
und her gewendet, das herunterträufelnde Fett mit Birkenschale auf—
gefangen und mit ihm das Fleisch wiederholt begossen. Als Teller
dienen kleine Bretter, als Messer Feuersteine, die zugespitzt und ge—
schärft in einem Stücke Hirschgeweih stecken, als Gabeln die Finger.
Weil aber zu einem guten Bissen auch ein guter Trunk gehört, so
machen die Trinkhörner fleißig die Runde. Sie sind mit Met gefüllt,
einem aus Honig und Wasser bereiteten Getränke.
Die Mahlzeit ist beendet. Die Männer wissen jetzt nichts Besseres
anzufangen, als sich in die Wolfs⸗ und Bärenfelle zu wickeln und in
der Ecke des Hauses die ganze Nacht und den halben Tag zu verschlafen
Nach ihrer Meinung ist die Arbeit eines freien Mannes nicht würdig
und nur eine Sache der leibeignen Kuechte.
Da tritt plötzlich ein Mann herein, der in einer Hand einen
Stab, in der andern einen Pfeil trägt. Es ist ein Bote. Der Herzog
schickt ihn und fordert die Männer auf, mit ihm in den Krieg zu
ziehen. Ein wilder Jubelruf unterbricht seine Rede; man eilt zu den
Waffen, die nebst verschiedenen Siegeszeichen an den Wänden hängen,
und hinaus geht's, durch den düstern Wald hindurch nach dem heiligen
Eichenhain, wo sich die Helden versammeln.
140. Drusus Tod.
Karl Simrock.
Gediehte. Neue Auswahl Stutteart 1863 8. 148
I. Drusus lieb in Deutsehlands Porsten
goldne Römeradleèr horsten,
an den beilgen Gôttereichen
klang die Axt mit freveln Streiehen
2. Siegend fubr er dureh die Lande,
stand schon an der Dlbe Strande,
Deutsches Lesebuch für Bürgerschulen 1Il.
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