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Da regt und bewegt sich das schlummernde Kind
und lispelt: „Schön Dank dir, du gütiger Wind!
Ich komme! — Nur noch ein Weilchen!
Noch ist es da draußen so rauh und so kalt!
Mir graut vor des scheidenden Winters Gewalt!
Ich guckte durchs Fenster hinaus auf den Rain
und sah nichts und hörte kein Liedchen im Hain!
Erscheint auf den Fluren der liebliche Mai,
dann magst du mich wecken, dann bin ich dabeil“
So sprach wie im Traume das Veilchen
und schwieg dann und schlief noch ein Weilchen.
53. Aprilwetter.
UMartin Greif.
Neue Lieder und Mären. Leipzig 1902. 8. 80.
Sprũhregen, drein dieé Sonne scheint,
jotzt da und jetzt auch schon vorüber,
so kurz, wie wach der Saugling weint,
er wendet sich und schlummert wieder.
Sprũhregenl Jetet der Himmel blau
und jetzt von Wolken überzogen,
nun lachend über allem Grau
im Wunderschein der Regenbogen.
54. April.
Wilhelm Rein.
Lesebuch der „Schuljahre“. 3. Schuljahr.
Leipzig 1908 S. 105.
Der April ist ein übermütiger Geselle. Er neckt die Leute, wo er
nur kann. Nach den langen Wintertagen lockt er sie gern hinaus ins
Freie. Leise klopft er früh am Morgen an das Fenster und weckt die
Schläfer. Rasch erhebt sich die Mutter und sieht hinaus.
Da lacht die Frühlingssonne so freundlich, und die Knospen am
nahen Kastanienbaum glänzen über und über. Aber der ausgelassene
Deutsches Lesebuch für Bürgerschulen. II.