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3. Schon tönen Lieder und Schalmei'n,
der Herde Glöcklein klingen drein,
und seinen Morgengruß entbeut
vom Turme weithin das Geläut.
Guten Morgen!
4. Was nur die Hände rühren kann,
das schickt sich jetzt zur Arbeit an,
die Nachbarsleut' in Stadt und Land,
sie drücken sich zum Gruß die Hand:
Guten Morgen!
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5. Und alles regt sich nah und fern
und rüstet sich und preist den Herrn.
Ihr wollt doch nicht die letzten sein?
Drum stehet auf und stimmt mit ein:
Guten Morgen!
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12. Der Morgen.
Curtman.
Die Nacht ist vorüber, es wird hell, die Morgendämmerung beginnt.
Die Hühne haben sie schon eine Zeit lang verkündigt, die erwachenden Vögel
zwitschern vor den Fenstern. Die Landleute verlassen ihr Bett, füttern das
Vieh im Stalle, schirren die Pferde an und gehen an ihre Abeit. Die
Sonne ist unterdessen hinter den Bergen hervorgekommen, ihre Strahlen
wecken die noch schlafenden Thiere. Die Bienen fliegen aus ihrem Stocke
hervor und suchen in den Blüten Honig, die Tauben flattern auf den Hof
oͤder ins Feld, um ihr Frühstück zu finden. Auf den Wiesen und auf den
Feldern glänzt alles von hellen Thautropfen. Was gestern dürr war, ist
heute wieder frisch geworden, und die Menschen, welche gestern müde und eꝛ
schlüfrig waren, sind jetzt wieder stark und gehen munter an ihre Mbeit.
Auch die Thiere sind fröhlicher als an dem Mittage. Nur die Langschläfer
liegen noch im Bette.
13. Am Morgen.
Heh.
Wie fröhlich bin ich aufgewacht,
wie hab' ich geschlafen sanft die Nacht!
Hab Dank, im Himmel Vater mein,
daß du hast wollen bei mir sein.
Nun sieh auf mich auch diesen Tag,
daß mir kein Leid geschehen mag.
14. Beim Erwachen.
Gellert.
J. Gelobet seist du, Gott der Macht,
gelobt sei deine Treue,
daß ich nach einer sanften Nacht
mich dieses Tags erfreue.
2. Laß deinen Segen auf mir ruhn,
mich deine Wege wallen,
und lehre du mich selber thun
nach deinem Wohlgefallen.
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