Full text: [Theil 1 = Unterstufe, [Schülerband]] (Theil 1 = Unterstufe, [Schülerband])

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lebend oder verhungert — oder von einem wilden Thiere zerrissen? So 
verging eine halbe Stunde; da kam der Hund fröhlich aus dem Holze und 
sprang an seinem Herrn hinauf. Der ging nun mil dem Thiere in den 
Wald, und dieses führte ihn an einen Baum, wo der arme Dietrich lag; 
zwar noch am Leben, aber so müde, daß er kaum reden konnte; stehen und 
gehen konnte er gar nicht. Der Wilde nahm das Kind auf den Am und 
trug es zu den Eltern. Das war eine Freude! Bald küßten sie das Kind, 
bald streichelten sie den Hund. Der Valer aber sprach: „Lasset uns essen 
und fröhlich sein; denn dieser mein Sohn war verloren und ist wieder 
lo gefunden worden.“ 
51. Der treue Lund. 
Campe. 
Ein Kaufmann hatte einen Hund, der sehr vachsam und treu 
wWax. LEinstmals ritt der Kaufmann von einem Markte, wo er viel 
Geld eingenommen hatte, nach Hause. Sein Geld hatte er in einem 
Mantelsacke hinter sieh auf das Pferd geschnallt. Der Hund liet 
ih neben ihm her. Nach und nach wurden die Riemen locker, mit 
welehen der Mantelsack angebunden war, und dieser fiel herab, ohne 
dab es der Kaufmann bemerkte. Der Hund aber sah es und fing 
an zu winseln. Der Kaufmann behrte sich nieht daran. Da der 
Hund nun immer ärger bellte, so hieb ihn sein HBHerr einigemal mit 
o der Peitsche. Aber der treue Hund hörte nieht auf. Dr sprang an 
das Pferd und bih es in die Pube, dab es nieht weiter gehen sollte, 
und der Schaum stand ihm vor der Schnauze. 
Nun dachte der Kaufmann, sein Hund sei toll geworden. Lr 
sehoh ihn mit seiner Pistole und ritt wieder weiter Als er noch 
S eine Strecke geritten war, fühlte er hinter sieh und erschrak, als er 
seinen Mantelsack vermibte. Nun ritt er zurüek und sah überall Blut 
von seinem Hunde. Endlich kam er dahin, wo sein Geldsack herunter- 
gefallen war. Da lag sein treuer Hund neben dem Sacke. Er wedelte 
mit dem Schwanze, leckte seinem Herrn die Hand und — starb. 
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52. Möpschen und Spitchen. 
Heh. 
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Möpschen: 
Hör, Spitzchen, ich will dich was fragen, 
du sollst mir ganz heimlich sagen: 
wo hast du den schönen Knochen versteckt, 
daß ihn kein böser Dieb entdeckt? 
Nein, Möpschen, ich schweige lieber still 
der Dieb ist's eben, der's wissen will. — 
Spitzchen:
	        
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