Full text: [Mittelstufe] (Mittelstufe)

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As der Bauer erledigt ist, fordert der Fuchs, er solle ihm 
auf den Abend das Hühnerhaus offen lassen. Der Bauer kommt 
heim und erzählt seiner Frau alles, was ihm begegnet, und was er 
dem Fuchse schuldig geworden ist. Die Bäuerin sagt, Hühner und 
Gänse seien ihr; er habe nichts zu vergeben. Der Bauer will seinen 
Worlen nachkommen und läßt dem Fuchse das Hühnerloch offen. 
Da die Frau das gewahr wird, wartet sie mit dem Knechte die 
Nacht auf den Fuchs Als er in gutem Vertrauen geschlichen 
komimt, verrennen sie ihm das Loch und bleuen auf ihn zu, bis sie 
ihn ergreifen. „Ach,“ sagt der Fuchs, „ist denn das recht und der 
Welt höchster Lohn, so bestätige ich armer Schalk heute dies Welt— 
recht mit meinem Leben und Balg.“ Mathesius. 
173. Der Wolf und das Lümmlein. 
Ein Wolf und ein Lämmlein kamen von ungefähr beide an 
einen Bach, zu trinken; der Wolf trank oben am Bach, das Lämm— 
lein aber fern unten. Da der Wolf des Lämmleins gewahr ward, 
lief er zu ihm und sprach: „Warum trübest du mir das Wasser, 
daß ich nicht trinken kann?“ Das Lämmlein antwortete: „Wie 
kann ich dir das Wasser trüben? Trinkest du doch über mir und 
möchtest es mir wohl trüben.“ Der Wolf sprach: „Wie? Fluchest 
du mnir noch dazu?“ Das Lämmlein antwortete: „Ich fluche dir 
nicht.“ Der Wolf sprach: „Ja, dein Vater that mir vor sechs 
Moͤnden auch ein solches“ Das Lämmlein antwortete: „Bin ich 
doch dazumal nicht geboren gewesen, wie soll ich meines Vaters ent— 
gellen?“ Der Wolf sprach: „So hast du mir aber meine Wiesen 
und Äcker abgenaget und verderbet·“ Das Lämmlein antwortete: 
„Wie ist das möglich? Habe ich doch noch keine Zähne.“ — „Ei,“ 
sprach der Wolf, „und wenn du gleich viel ausreden und schwatzen 
kannst, will ich dennoch heute nicht ohne Speise bleiben“ und würgte 
also das unschuldige Lämmlein und fraß es. 
Der Welt Lauf ist: wer fromm sein will, muß leiden, sollte 
man auch eine Sache vom alten Zaun brechen, denn Gewalt gehet 
vor Recht. Wenn man dem Hunde zu Leibe will, so hat er das 
Leder gefressen; wenn der Wolf will, so ist das Lamm ungerecht. 
Luther 
74. Der Löwe und der fuehs. 
„Herr Löwe,“ sprach der Fuchs, „ich muls 
Dirs nur gestehen, mein Verdrulßs 
Hat sonst kein Ende: 
Der Esel spricht von dür nicht gut. 
r sagct: wWas ich an dr zu loben fände,
	        
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