Full text: [Theil 2, [Schülerband]] (Theil 2, [Schülerband])

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schöõn wie die Blüthen des Apfelbaumes; es ist eine Lust, 
mich und meines Gleichen anzusehen! Kennst du etwas 
Krãstigeres, als uns, du alter Weidenbaum?“ 
Und der Weidenbaum nickte mit dem Haupte, als 
wollte er sagen: „Ja freilich kKenne ich etwase Aber 
der Buchweizen strotzte vor Hochmuth und sagte: „Der 
dumme Baum, er ist so alt, dass ihm Gras aus dem 
Bauche wächst!“ 
Nun zog ein schreckliches Wetter herauf; alle Blu- 
men des Eeldes falteten ihre Blätter, oder beugten ihre 
Kõpfe, während der Sturm darüber hinfuhr, aber der 
Buchweizen stand in seinem Stolze gerade aufgerichtet. 
„Beuge dein Haupt, wie wir!“ sagten die Blumen. 
„Das habe ich nicht nöthig!“ sagte der Buchweizen. 
„Beuge dein Hanpt, wie wirl“ sagte das Korn, „nun 
kommt der Sturmesengel geflsogen! Er hat Flügel, die 
von der Molke bis zur Erde herunterreichen, er schlägt 
dich nieder, ehe du ihn bitten kannst, dass er dir gnädig 
seil „Nein, ich will mich nicht beugen,“ sagte der 
Buchweizen. 
„Schliesse deine Blumen und beuge deine Blätter!“ 
sagte der alte Weidenbaum, „sieh nicht in den Blitz 
hinein, wenn die Wolke birst; selbst die Menschen dür- 
fen das nicht wagen, denn im Blitze siebht man hinein 
in Gottes Himmel, und der Anblick kann selbst den 
Menschen blenden, wie wollte es uns Gewächsen der Erde 
ergehen, wenn vir es wagten, wir, die wir so viel ge- 
ringer sind!“ 
„Viel geringer?“ sagte der Brichweizen, „nun vwill 
ich gerade in Gottes Himmel hineinsehen!“ Und das that 
er in seinem Stolze und Uebermuth. Es war, als stände 
die ganze Welt in Feuer und Flammen, so blitzte es. 
Als das böse Wetter später vorbei war, standen 
Blumen und Korn in der stillen, reinen Lust so erfrischt 
vom Regen, aber der Buchweizen war vom Blitze kohl- 
schwarz gebrannt, er war nur ein todtes, unnützes Kraut 
auf dem helde. 
Und der alte Weidenbaum bewegte seine Zweige 
im Winde, und es sielen grosse Wassertropfen von den 
grünen Blättern, als ob der Banm weinte. Und die 
Sperlinge fragten: „Was weinst du denn, du alter Wei- 
denbaum ?“
	        
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