Full text: [Teil 3, [Schülerband]] (Teil 3, [Schülerband])

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Zweigen, mit dem einen gegen den kalten Nordwind, mit dem andern 
wieder gegen die heißen Sonnenstrahlen und mit dem dritten gegen den 
Regen. Er hatte zwar kaum die Zeit dazu, weil er darüber aus war, 
sich mit hundert und aber hundert schönen, roten Blüten zu schmücken, 
aber es ging nicht anders, denn er wollte nicht, daß die armen, nackten 
Kleinen umkämen. 
Nun flogen die alten Vögel in dem Baume umher, suchten ihm 
die Raupen ab und fütterten ihre fünf Kinder damit. Hierauf fingen 
sie für sich selber Raupen, und wenn auch sie gesättigt waren, dann 
bedeckte die Mutter die Kleinen mit den Flügeln, und der Vater setzte 
sich nebenan auf einen Zweig und sang sie in den Schlaf. Von dem 
nahrhaften Essen und dem gesunden Schlafe wurden die jungen Vöglein 
immer größer, die Flügel und der Schwanz wuchsen ihnen, und bald 
konnten sie von Zweig zu Zweig, dann von Baum zu Baum und end⸗ 
lich von einem Garten zum anderen fliegen. Nun halfen sie ihren 
Eltern, dem Baume, auf welchem sie geboren waren, die Raupen ab⸗— 
suchen. Und das war sehr nötig, denn er selbst durfte sie weder 
herunterschlagen, noch schütteln, weil sonst auch die hundert und aber 
hundert schönen, runden Äpfel heruntergefallen wären. Die Äpfel 
wurden nun von Tag zu Tag größer und fester und bekamen rote 
Backen, und die jungen Vögel wurden ebenfalls von Tag zu Tag größer, 
aber auch klüger, bekamen ein immer schöneres Gefieder und lernten 
auch das Singen. 
Endlich war aber der warme Sommer vorbei, der kalte Herbst 
begann, und es fing an zu stürmen und zu regnen, und den Vögeln 
wurde es zu rauh und kalt. Da flogen sie noch einmal alle sieben zu 
ihrem alten, lieben Baume, setzten sich auf seine Zweige und dankten ihm 
dafür, daß er so gut gegen sie gewesen, und er dankte ihnen auch und 
sagte, sie möchten im nächsten Jahre doch wiederkommen. Hierauf 
sagten sie ihm Lebewohl und wünschten ihm, er möge sich während des 
harten Winters, der im Anzuge war, nicht erkälten. Der Baum aber 
wünschte ihnen eine glückliche Reise, und fröhlich zogen sie mit ihren 
Kameraden von dannen über Land und Meer in ein wärmeres Land. 
1. Mutter! Muller! unsre Schwalben, 
sieh doch selber, Mutter, siehl 
31. Die Schwalben. 
Junge haben sie bekommen, 
und die Alten füttern sie.
	        
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