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Zweigen, mit dem einen gegen den kalten Nordwind, mit dem andern
wieder gegen die heißen Sonnenstrahlen und mit dem dritten gegen den
Regen. Er hatte zwar kaum die Zeit dazu, weil er darüber aus war,
sich mit hundert und aber hundert schönen, roten Blüten zu schmücken,
aber es ging nicht anders, denn er wollte nicht, daß die armen, nackten
Kleinen umkämen.
Nun flogen die alten Vögel in dem Baume umher, suchten ihm
die Raupen ab und fütterten ihre fünf Kinder damit. Hierauf fingen
sie für sich selber Raupen, und wenn auch sie gesättigt waren, dann
bedeckte die Mutter die Kleinen mit den Flügeln, und der Vater setzte
sich nebenan auf einen Zweig und sang sie in den Schlaf. Von dem
nahrhaften Essen und dem gesunden Schlafe wurden die jungen Vöglein
immer größer, die Flügel und der Schwanz wuchsen ihnen, und bald
konnten sie von Zweig zu Zweig, dann von Baum zu Baum und end⸗
lich von einem Garten zum anderen fliegen. Nun halfen sie ihren
Eltern, dem Baume, auf welchem sie geboren waren, die Raupen ab⸗—
suchen. Und das war sehr nötig, denn er selbst durfte sie weder
herunterschlagen, noch schütteln, weil sonst auch die hundert und aber
hundert schönen, runden Äpfel heruntergefallen wären. Die Äpfel
wurden nun von Tag zu Tag größer und fester und bekamen rote
Backen, und die jungen Vögel wurden ebenfalls von Tag zu Tag größer,
aber auch klüger, bekamen ein immer schöneres Gefieder und lernten
auch das Singen.
Endlich war aber der warme Sommer vorbei, der kalte Herbst
begann, und es fing an zu stürmen und zu regnen, und den Vögeln
wurde es zu rauh und kalt. Da flogen sie noch einmal alle sieben zu
ihrem alten, lieben Baume, setzten sich auf seine Zweige und dankten ihm
dafür, daß er so gut gegen sie gewesen, und er dankte ihnen auch und
sagte, sie möchten im nächsten Jahre doch wiederkommen. Hierauf
sagten sie ihm Lebewohl und wünschten ihm, er möge sich während des
harten Winters, der im Anzuge war, nicht erkälten. Der Baum aber
wünschte ihnen eine glückliche Reise, und fröhlich zogen sie mit ihren
Kameraden von dannen über Land und Meer in ein wärmeres Land.
1. Mutter! Muller! unsre Schwalben,
sieh doch selber, Mutter, siehl
31. Die Schwalben.
Junge haben sie bekommen,
und die Alten füttern sie.