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108. Der Tischler. — 109. Die Soldaten.
108. Der Lischler.
Karl Nacke.
Der Nachbar zu unserer Rechten ist ein Tischler ein
fleißiger Mann, der von früh morgens bis spät abends in
seiner Werkstatt hobelt, hämmert und sägt. Er hat ein
Büblein von acht Jahren, das auch ein Tischler werden will,
wenn es erst groß ist.
Da hat ihm der Vater zu Weihnachten eine große
Freude gemacht. Denn als es am heiligen Abend in die
erleuchtete Stube trat, siehe, da stand neben dem Christ⸗
bäumchen eine ganz kleine Hobelbank mit dem niedlichsten
Handwerkszeug. Da waren kleine Sägen, Hobel, Stemm⸗
eisen, Hämmer, Zangen, Bohrer, ein Leimtiegel, ein Maß⸗
ftab, ja selbst ein Bleistift, wie ihn der Tischler gebraucht.
Sogleich hat sich das Büblein eine kleine Werkstatt ein⸗
gerichtet und nun sägt, hobelt, stemmt, bohrt und hämmert
es, daß es eine Freude ist. Es will sich einen kleinen Tisch,
einen Stuhl, eine Bettlade und einen Schrank verfertigen.
109. Die Soldaten.
Georg Nikolaus Marschall
Wenn Kinder vom Lande in eine große Stadt kommen,
so können sie zuerst sich gar nicht satt sehen an all den
Herrlichleiten, von welchen man auf dem stillen Dörfschen
draußen nichts weiß.
Was ihnen aber am besten gefällt, das sind die Sol⸗
daten. Wenn diese aufziehen, dann haben besonders die
Knaben für nichts anderes mahr Aug' und Ohr.
Es ist aber auch eine wahre Pracht, eine Truppen⸗
abteilung einhermarschieren zu sehen.
Da kommt ein Regiment zu Fuß. Voran ziehen die
Trommler und die Musikl. Wie das wirbelt und klingt!