143
152. Die Sonnenstrahlen.
Die Sonne war aufgegangen und stand mit ihrer
schönen, glänzenden Scheibe am Himmel. Da schickte
sie ihre Strahlen aus, um die Schläfer in dem ganzen
Lande zu wecken. Da kam ein Strahl zu der Lerche.
Die schlüpfte aus ihrem Neste, flog in die Luft hinauf
und sang: Liri liri li, schön ist's in der Früh'. Der
zweite Strahl kam zu dem Häschen und weckte es
auf. Das rieb sich die Augen nicht lange, sondern
sprang aus dem Walde auf die Wiese und suchte sich
zartes Gras und saftige Kräuter zu seinem Früh—
stück. Und ein dritter Strahl kam an das Hühner—
haus. Da rief der Hahn: Kikiriki! und die Hühner
flogen von ihrer Stange herab und gackerten in dem
Hofe und suchten sich Futter und legten Eier in das
Nest. Und ein vierter Strahl kam an den Tauben—
schlag zu dem Täubchen. Die riefen: Ruckediku, die
Thür ist noch zu. Und als die Thür aufgemacht
war, da flogen sie alle in das Feld und liefen über
den Weizenacker und lasen die gelben Körnlein auf.
Und ein fünfter Strahl kam zu dem Bienchen. Das
kroch aus seinem Bienenkorbe hervor und wischte sich
die Flügel und summte dann über die Blumen und
den blühenden Baum hin und trug den Honig nach
Hause. Da kam der letzte Strahl an das Bett des
Faulenzers und wollte ihn wecken. Allein der stand
nicht auf, sondern legte sich auf die andere Seite
und schnarchte fort, während die Fleißigen schon
arbeiteten.
Curtman.
153. Guten Morgen!
Nun reibet euch die Auglein wach!
Die Schwalben zwitschern schon am Dach,
Die Lerche singt schon in der Luft,
Die Blume prangt in Tau und Duft.
Guten Morgen!