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Der Helm: Ieh, ich bin des RKriegers Schutz,
Sehirme ihn vor Schwertes Schlägen,
Biete jedem Wetter Trutz,
Pest in Sturm und Rugelregen,
Und wenn heim der Sieger kehrt
Aus den blut'gen Kriegestänzen
Zu der Heimat stillem Heerd,
Sehmückt man mich mit Lorbeerkränzen.
Der Hut: Solehes Glück ist freilich nicht
Mir, dem schlichten Hut beschieden;
Jeder thut halt seine Pfücht,
Du im Krieg, doch ich im Frieden.
R. Loowonstoin.
178. Mürchen vom Besen.
Mariechen war von ihrer Mutter einmal in den Wald
geschickt, um Erdbeeren zu suchen. Sie verlirrte sich und
konnte nicht wieder nach Hause finden. Da fing sie an zu
weinen und rief laut: „Mutter, Mutter!“ Plötzlich kam
ein Riese; der schleppte sie nach einem großen Hause.
„Hierin,“ sprach er, „sind hundert Zimmer, wenn du sie
täglich rein kehrst, sollst du es gut bei mir haben; wo nicht,
sperre ich dich in einen Keller, wo Ratten und Mäuse sind.“
Marie versprach in der Angst, alles zu thun. Als sie aber
am andern Morgen anfing zu fegen, da sah sie bald, daß
sie in einem Tage nicht fertig werden würde. Sie fing an
zu weinen. Da pickte es am Fenster. Sie öffnet es, und
herein fliegt ein Täubchen; das hatte einen zierlichen Besen
im Schnabel. Es sprach: „Nimm diesen kleinen Besen; er
wird dir helfen.“ Die Taube flog wieder fort; aber der
kleine Besen tanzte flink durch alle Zimmer, und in einer
Stunde waren sie blitzblank. Als der Riese am Abend zu—
rückkam, da wunderte er sich gewaltig! So ging's mehrere
Tage. Nun ärgerte sich der Riese, daß Marlechen so Un—
glaubliches ausführte, und er dachte: „Ich will dir eine
fchwerere Arbeit geben.“ Er führte sie auf einen Weg, auf
dem viel Steine und Reiser lagen. Kaum war aber der
Riese fort, so säuberte der kleine Besen auch den Weg von
Steinen und Reisern. Plötzlich stand ein großer, schöner
k—