Das Blümchen auf den Matten
Nickt mir: „KLomm, lieber Gast!“
Wie sich die Voglein schwingen
Im hellen Morgenglanz!
Und Hirseh' und Rehe springen
8o lustig, wie zum Lanz.
Von jedem Zweig und Reise,
Hõrt nur, wie's lieblich schallt!
Sie singen laut und leise:
„Komm, komm zum grünen Wald!“
Hoffmann v. fallerslsbon,
66. Die grüne Stadt.
Ich weiß euch eine schöne Stadt, die lauter grüne Häuser
hat; die Häuser, die sind groß und klein, und wer nur will,
der darf hinein.
Die Straßen, die sind freilich krumm; sie führen hier
und dort herum; doch stets gerade fortzugehn, — wer findet
das wohl allzuschön?
Die Wege, die sind weit und breit mit bunten Blumen
überstreut; das Pflaster, das ist sanft und weich und seine
Farb' den Häusern gleich.
Es wohnen viele Leute dort, und alle lieben ihren Ort;
ganz deutlich sieht man dies daraus, daß jeder singt in
seinem Haus.
Die Leute sind da alle klein; denn es sind lauter —
Vögelein; und meine ganze, grüne Stadt ist, was den
Namen „Wald“ sonst hat. E. Ortleyp.
67. Lerbstzeit.
Herbsteszeit, reiche Zeit!
Gott hat Segen ausgestreut.
Dass sich allo Bãume neigen
Von den fruchtbeladnen Zweigen;
Schaut nun her mit Vaterblicsen,
Wie sich alle dran erquicken.
Menschen, nehmt die Gaben gern,
Aber ehret auch den Herrn. e
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