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Das glänzt so wunderlieblich hell;
Es flimmert rein und golden
Ein jedes krause Peoll.
Die Schãflein können fliegen;
Sie sind hinauf gestiegen
Von einer grünen Heide
Dort auf die blaue Weido.
Hier unten war's nieht schön genug;
Drum haben sie gerichtet
Zum Himmel ihren Plug.
O fallet nicht herunter
Und zꝛiehet froh und munter
Auf euren Himmelsauen!
Ich mag eueh gerne schauen.
Und könnt ich fliegen, so vwie ihr,
Wollt ĩeh eueh gern besuchen —
So aber bleib' ich hier. Ensim.
91. Das Lind und die WMolke.
K. Wolke, was soll dein rastloses Eilen?
W. Muls heute noch machen viele Neilen.
. Aber wer treibt dich denn so geschwind?
Das thut dex brausende Südwestwind.
L. Und wo kommst du denn eigentlich her?
. Bin ausgezogen vom tobenden Ueer.
L. Und wohbin steht dein rastloser Sinn?
Muls noch weit zu Berg und Lhalern ziehn.
Was machst du denn doxt auf steilen Höh'n?
. Dort muls ieh wieder zu Dröpflein zergehn.
VUnd bleiben die schweben in hohber Luft?
VNein, Rind, die fallen in Thal und Rluft.
X. Dort pflegen sie doch der süssen Ruhb?
O nein, sie sprudeln in Quellen der Sonne zu.
MWas vird nun aus den sprudelnden Quellen?
Die mũssen nun bald zu Bächlein anschwellen.
NMo verden die Bachlein ein Ende finden?
Die Bachlein müssen zum Muls sich verbinden.
Wo bleibt denn der Fluss? Ich bitte dich sehr!
Der Hluss ergiesst sich als Strom ins Meer.