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Lima, 100 000 Einw.; dazu die Hafenstadt Calao, 40 000 Einw.; Cuzko,
40 000 Einw., die alte Hauptstadt der Jnkas; an der Stelle des hochberühmten
Sonnentempels steht ein Kloster. Hauptminenort ist Cerro de Pasco, wo
namentlich Silber, außerdem Gold, Kupfer, Quecksilber gewonnen wird. Arequipa,
40 000 Einw., schon sehr hoch; mit seinem Hafenort Jslay und mit Puno am
Titikaka-See durch die höchste Bahn der Welt verbunden. Arica und Jquique
(Verschiffung von Chilisalpeter), Hafenorte (schlechte Rheden). Am Zusammen-
fluß des Marannon und Ucayali Nauta (Dampfschiffstation).
11. Bolivia.
(c. 24 000 □ Meil., über 2 Mill. Einw.)
Bolivia, fast ganz Binnenstaat, bestand bisher aus dem Hochlande gleichen
Namens, zu dem das Plateau des Titikaka-Sees größtenteils gehört, den: Berg-
lande von Bolivia, dem östlichem Niederungsgebiet, das zum Marannon und
La Plata gehört, und einem westlichen Küstenstrich, der jetzt trotz seiner wüsten
Beschaffenheit (Regenmangel und Vegetationslosigkeit) wegen seines Silber- und
Salpeterreichtums ein Zankapfel der Staaten Peru, Bolivia und Chile ist; neuer-
dings hat sich das Waffenglück für Chile entschieden. Die Hochebenen sind
rauh, daher fast nur bevölkert, wo mineralische Schätze gewonnen werden. Auch
das weiter östlich gelegene bolivianische Gebirgsland ist mit reichen Bergwerks-
distrikten versehen; das östliche Niederungsgebiet ist öde. Die Bevölkerung
besteht überwiegend aus Indianern und Mischlingen. Der Landbau ist uube-
deutend; die Viehzucht liegt auch darnieder (nur neuerdings erhebliche Schafzucht);
der Bergbau überwiegt (Silber, Kupfer, Zinn, Salpeter); Industrie fehlt;
der Handel exportiert außer den erwähnten Produkten des Bergbaus fast nur
Wolle. Guano, Chinarinde und Häute, er importiert Judustrieprodukte. —
Hauptstadt Churisaka (oder Sucre), im Gebirgslande von Bolivia, 24 000 Einw.
Südwestlich der verfallende Bergwerksort Potosi. Nördlich Cochabamba, 40 000
Einw., Bergwerksort. Im SO. des Titikaka-Sees La Pa; (fast 4000 in hoch),
76 000 Einw., durch eine Chaussee mit dem Titikaka-See verbunden, auf welchem
Dampfschiffe bis Puno, der peruanischen Eisenbahnstation, gehen. Hafenorte des
umstrittenen Küstengebietes sind Cobija und Antofagasta.
12. Chile.
(e. 6000 □ Meilen, 2i/s Million Einw.)
Schon mehrfach ist erwähnt, daß Chile mehr als die vorgenannten Re-
publiken sich gehoben hat; es kommt dies besonders daher, daß die politischen
Verhältnisse des Landes stetiger gewesen sind. An der wohlthätigen Entwicklung
haben namentlich Deutsche großen Anteil, die zahlreich eingewandert sind, be-
sonders nach der Provinz Valdivia. Es ist Chile übrigens auch von der
Natur mannigfach begünstigt, da es ein sehr gesundes Klima, größtenteils eine
bedeutende Fruchtbarkeit und große mineralische Schätze besitzt. Die Bevölkerung
ist überwiegend aus Naäkommen der Spanier und eingewanderten Europäern
(Deutschen) gebildet; die Indianer und Mischlinge treten zurück. Der Land-
bau ist ziemlich ausgedehnt und wird emsig betrieben. Die Kulturpflanzen Eu-
ropas werden mit bestem Erfolge kultiviert und Obstbäume und Gemüse unseres