Full text: [Mittelklasse, [Schülerband]] (Mittelklasse, [Schülerband])

63. Die Rüben und die Kohlarten. 
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63. Die Rüben und die Kohlarten. 
Nach Hermann Wagner u. a. 
Keines der Pflanzengeschlechter, die ihres Nutzens 
wegen gebaut werden, ist so vielgestaltig und einer so viel— 
fältigen Verwendung fähig, wie die Rübe und ihre Verwandten, 
die Kohlarten. 
Die saftigen, süßen Wurzeln der weißen Rüben und 
der Kohlrüben (Erdrüben, Dorschen) geben gesundes 
Gemüse und nahrhaftes Viehfutter. Auch die gelben 
Rüben sind eine sehr schmackhafte Speise. In all diesen 
Rübensorten ist Zucker enthalten; besonders reichlich findet sich 
derselbe aber in den Runkelrüben. Diese werden in manchen 
Ländern zur Bereitung von Zucker in großer Menge angebaut. 
Noch zahlreichere Gestalten nimmt der Kohl an. Sind 
seine Blätter gekräuselt, so bildet er Krauskohl (krausen 
Winterkohl), Formen sie am Ende des Stengels einen 
lockeren Kopf und sind dabei etwas runzelig, so bezeichnet 
man das als Wirsing. Sind dagegen die Blätter glatt 
und schließen sich zu einem festen Kopf dicht aneinander, 
dann gibt es Kopfkohl, der je nach der Farbe Weißkraut 
oder Blaukraut genannt wird. Manchmal verwendet aber 
die Kohlpflanze ihren Saft nicht darauf um die Blätter in 
möglichster Üppigkeit auszubilden, sondern sie lagert ihre 
Reichtümer im untern Teil des Stengels ab. Dann schwillt 
dieser auf und es entstehen Kohlrabi. In noch anderen 
Fällen verwandelt der Kohl seine Blüten und Blütenstände 
zu einer weißen, weichen, sonderbaren Masse, die fast wie 
Zuckerbäckerarbeit aussieht. Das ist dann der Blumenkohl 
oder Karviol. 
—— 
—— 
Dies sind jedoch nur die allerwichtigsten Formen der 
Rüben- und Kohlpflanzen. Würdest du etwa bei einem 
Gärtner nachfragen, so würde dieser dir lange Verzeichnisse 
von hunderterlei Spielarten vorlegen, die er zu ziehen versteht
	        
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