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Die Menschen schlafen freilich nicht mit. Ihnen bringen der
Dezember und die beiden, die nach ihm kommen, noch manche
Freude: Weihnachtsbãaume, Schlittenbahn und Schneemänner.
Zuletzt wird aber den Kindern die Zeit lang. Sie hauchen ge-
gen die gefrorenen Fensterscheiben und lugen, ob nicht der
Februar bald Abschied nehmen und seinen Bruder März schik-
ken Wwill.
33. Sehnsucht nach dem Frühling.
von Beinrich ßoftmann von fallersleben.
0 wie ist es kalt geworden
und so traurig, öcd und leer!
Rauhe Vinde wehn von llorden,
und die Sonne scheint nicht mehr.
2. Huf die Berge möcht' ich tliegen,
möchtte sehn ein grünes Tal,
möcht' in Sras und Blumen liegen
und mich treun am Sonnenstrahl!
3. Möchte hören die Schalmeien
und der Herden Slockenklang,
möchtte freuen mich im freien
an der vVögel sütßem Sang!
4. Schöner Frühling, komm doch wieder,
sieber Frülling, komm doch balch,
bring uns Blumen, haub und hieder,
sctimücke wieder feld und Vald!
5. Za, du bist uns treu geblieben,
kommst nun bald in Pracht und Slanz,
bringst nun bald all deinen hieben
Sang und Freucde, Spiel und Tanz.
84. Die Bremer Stadtmusikanten.
Von den Brüdern Grimm.
E⸗ hatte ein Mann einen Esel, der schon lange Jahre die Säcke
unverdrossen zur Mühle getragen hatte, dessen Kräfte aber
nun zu Ende gingen, so daß er zur Arbeit immer untauglicher
ward. Da dachte der Herr daran, ihn aus dem Futter zu schaffen.
Aber der Esel merkte, daß kein guter Wind wehte, lief fort und