124 163. Die grüne Stadt.
und die Singdrossel, der Hänfling und das Schwarzplättchen; da hämmert
der Specht frisch an den Baumstämmen herum und der Kuckuck läßt
seinen hellen Ruf bei Beginn des Frühlings erklingen. Wilde Tauben
girren im Laube und der buntfarbige Häher huscht an uns vorüber.
Der Jäger durchschreitet den Wald um Beute zu suchen und wehe
dem Hasen oder Rehbock, welcher in seine Nähe kommt! Unbarmherzig
schießt ihn der Jäger nieder.
Der Holzhacker füllt die Baumstämme durch Säge und Axt, zer⸗
spaltet sie mit dem Keil und schichtet die Klafter auf. Der Kohlen⸗
brenner errichtet seine künstlich gebauten Meiler um die dem Schmiede
unentbehrlichen Holzkohlen zu bereiten.
So verschafft der Wald uns Menschen nicht nur viele Annehmlich—
keiten sondern auch reichlichen Nutzen. G. N. Marschall
163. Die grũne Stadt.
Ich weiß euch eine schöne Stadt,
Die lauter grüne Häuser hat;
Die Häuser, die sind groß und klein,
Und wer nur will, der darf hinein
Die Straßen, die sind freilich krumm,
Sie führen hier und dort herum;
Doch stets gerade fortzugeh'n,
Wer findet das wohl allzu schön?
Die Wege, die sind weit und breit
Mit bunten Blumen überstreut.
Das Pflaster, das ist sanft und weich
Und seine Farb' den Häusern gleich.
Es wohnen viele Leute dort
Und alle lieben ihren Ort;
Ganz deutlich sieht man dies daraus,
Daß jeder singt in seinem Haus.
Die Leute, die sind alle klein,
Denn es sind lauter Vögelein
Und meine ganze grüne Stadt
Ist, was den Namen Wald sonst hat. E Ortlepp.